Meine Zeit, steht in deinen Händen

So schreibt der Verfasser des 31. Psalmes. Über diesen Vers hielt ich meine aller erste Andacht im Lager des biblischen Unterrichtes meiner früheren Gemeinde. Meine Zeit, steht in deinen Händen. So viel kann aus diesen sechs Worten heraus genommen werden. Den Ausruf „Meine Zeit!“ steht im Kontrast zu dem beruhigenden wissen, dass eben diese Zeit in den Händen des Allmächtigen liegt.
Das wohl bekannte Lied mit diesen Zeilen schreibt weiter, dass man nun ruhig sein kann. Ruhig in der Gewissheit, dass Gott einem trägt. Denn was ist Zeit, was ist meine Zeit? Ist damit nicht auch mein Alltag, mein Beruf, mein Studium, meine Beziehung und Freundschaften gemeint? Sind damit nicht auch alle meine Sorgen angesprochen? Was kann der Mensch tun, dass sich der Zeit entzieht? Nichts! Und genau darum könnte dieser Vers auch heissen, dass alles was mich ausmacht, mich beschäftigt und fasziniert in Gottes Händen steht.
Für einige ist dieser Gedanke beunruhigend. Da gibt es eine Macht, wie auch immer die heissen mag, die alles weiss? Jede meiner Taten sieht? Mich auf Schritt und Tritt verfolgt? Ja! Und ich sage dazu: Hallelujah! Denn so bin ich nie allein. Ich darf wissen, dass auch mein tun getragen wird und ich es nicht selber tragen muss. Ja, Jesus hat gesagt, wir sollen sein Joch auf uns nehmen. Doch vergesst nicht, dass es ein leichtes Joch ist und wir uns nicht aus einer „Freiheit“ dieses göttliche Joch auflegen, sondern eben vom schweren Joch der Welt befreit werden.
Ändert das nicht gleich unser Verständnis über diesen Vers? Gott hilft uns tragen, denn er trägt das schwere Joch. Warum aber denn überhaupt ein Joch? Die Antwort auf diese Frage finden wir im Weltraum. Die Astronauten werden durch ihre Reise in die Schwerelosigkeit dermassen geschwächt, dass sie zurück auf der Erde wieder ein Aufbautraining machen müssen. Ihre Muskeln müssen nicht mehr gegen die Erdanziehung kämpfen, die Gelenke werden nicht mehr zum Abfedern gebraucht und der ganze Körper verweichlicht. Zurück im Alltag sind die Muskeln und Gelenke zu schwach für die Bedingungen der rauen Welt.
Darum brauchen wir auch als Christen ein Joch, welches uns hilft, nicht zu verweichlichen sondern in unserem Vertrauen zu Gott, in unserem Glauben, unserer Hoffnung und natürlich unserer Liebe zu wachsen.
Ich wünsche der Kirchgemeinde und natürlich speziell dem Schärme und seinen Leitern, dass sie dieses Getragenwerden spüren, es am eigenen Leib erfahren dürfen. Der Schärme steht mit seiner Zeit auch in den starken Händen Gottes und er soll so zum Segen werden für all die Jugendlichen, die ihre Zeit mit ihm verbringen. Danke schon jetzt an Julia, Désirée, Cynthia, Beat, Tobias und wer noch alles mithelfen wird für euren Dienst am Reich Gottes und den Jungen. Möge Gott euch die Liebe und Weisheit geben, dass auch ihr dadurch wachsen dürft.

Vielleicht
Vielleicht interessiert es den einten oder anderen Leser – oder natürlich Leserin – was mit meiner Zeit in nächster Zukunft geschehen wird. Ich werde im Sommer mein letztes Jahr des Theologiestudiums beginnen und hoffentlich im Herbst 2009 mein Diplom entgegen nehmen können. Bis dahin heisst es aber weiter Kurse besuchen und natürlich meine Abschlussarbeit beginnen und auch vollenden. All dies wird mir nicht mehr so viel Zeit für die Arbeit lassen.
Trotzdem bin ich auf der Suche nach einer geeigneten Stelle, um mein Studium und Leben möglichst finanzieren zu können. Zu diesem Zeitpunkt weiss ich aber noch nicht, wo ich ab August arbeiten werde – aber auch das steht in Gottes Händen, darum darf ich ruhig sein.
Auf jeden Fall möchte ich euch allen Danke sagen. Danke für das freundliche Aufnehmen und die schöne und gesegnete gemeinsame Zeit. Behüte euch Gott.

Was ist der Mensch?

Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? (Psalm 8, 4-5)

Diese Verse aus Psalm 8 hat Buzz Aldrin, der mit Neil Armstrong als erster auf dem Mond war, bei seiner letzten Videobotschaft vom Weltraum aus zitiert. Ein Mann, der auf dem Mond spaziert ist, die Sterne aus nächster Nähe gesehen hat, die Grösse des Weltraums am eigenen Leib erfuhr, dieser Mann besinnt sich der Worte aus dem Psalm und kommt aus dem Staunen nicht hinaus. Vielleicht haben seine Gedanken etwa wie folgt getönt:
Was bin ich doch für ein kleines Ding und doch, mein Gott kennt und liebt mich, er lässt mich nicht alleine! Er kennt mich in- und auswendig, er weiss um meine Schwächen und hat mich trotzdem so gerne. Wie gross dieses Weltall doch ist! Doch mein Gott ist grösser, denn er hat es erschaffen. Er hat jedem Stern seinen Platz zugewiesen, jedem Himmelskörper seine Bahn bestimmt. Und all das hat er nur wegen mir getan, damit ich Leben kann!
Und wie wir leben sollen! Jesus sagte (Joh 10, 10): Ich bin gekommen, damit ihr Leben in der vollen Fülle habt. Nicht einfach nur ein bisschen leben, nein, den vollen Umfang will er uns schenken. Nicht was wir mit unseren begrenzten Fähigkeiten auf die Beine stellen, nein, was er, der Sohn des Allmächtigen, uns von seinem Vater zukommen lässt: Ewiges Leben, ewige Fülle und ewiges geliebt sein. Es gibt nichts, was ich mir mehr wünsche, als immer mehr in diese Fülle einzutauchen und mit all den Menschen um mich herum das Leben in seiner Ganzheit, so wie es sich Gott gedacht hat, zu geniessen und diese Freude am Leben weiterzugeben. Warum? Weil Gott sich um mich und um dich kümmert, uns nicht vergisst und immer um uns ist, egal wo wir uns gerade im Weltall befinden.

Es geht dem Ende zu
Am 15. August 2004 habe ich meine Arbeit beim Schärme aufgenommen. In diesen vier Jahren habe ich viele Menschen kennen gelernt und mein Namensgedächtnis kam häufig arg ins schwitzen. Über 500 JG Abende, zehn Wochenendlagern, vier Portugaleinsätzen und viele andere Unternehmen später sitze ich jetzt vor dem Bildschirm und lasse mir diese Zeit vor den Augen noch einmal Revue passieren.
Das sprichwörtliche weinende und lachende Auge ist in diesem Moment mein. Denn obwohl es nach jedem Jahr hiess Abschied zu nehmen, baute man mit den verbleibenden Menschen eine umso tiefere Beziehung auf. Die Leiter aus der Region und um so mehr die Leiter aus dem eigenen Team sind einem ans Herz gewachsen, die Landschaft und Umgebung lieb und die Gemeinde zur Heimat geworden. All das gilt es zurück zu lassen und zu neuen Ufern aufzubrechen.
Um vieles leichter fällt mir das, weil wir mit Julia Zbinden eine Nachfolgerin für die Arbeit im Schärme gefunden haben. Sie wird sich sicher im nächsten Freundesbrief vorstellen. Und doch möchte ich die Chance nicht ungenutzt lassen, euch alle zu bitten, auch an Julia und ihre Arbeit zu denken und für sie zu beten. Denn euer Mittragen hat auch mir in den vergangenen Jahren die Arbeit leichter gemacht und mir die Geduld, Kraft und Liebe gegeben, jede Woche neu den Jungen die selbstlose Liebe von Jesus Christus weiterzugeben.
Wie es mit mir persönlich weitergeht, dass ist zu diesem Zeitpunkt noch ungewiss. Fest steht auf jeden Fall, dass mich das Theologiestudium noch ein weiteres Jahr beschäftigen wird und ich voraussichtlich im Herbst 2009 abschliessen kann. Für das letzte Studienjahr wünsche ich mir eigentlich eine Arbeitsstelle, wo ich Beruf und Studium ein wenig besser voneinander trennen kann und ich mich mehr auf das Studium konzentrieren kann.
Meine Träume für die Zeit nach dem Studium schliessen natürlich meine Freundin Esther Stalder mit ein und drehen sich viel um eine Weltreise. Wen es weiterhin interessiert, was ich so treibe – und mich zwischendurch auch wissen lassen würde, was man selbst so treibt – dem möchte ich gerne meine Emailadresse bekannt geben. Einfach im Schärmebüro nachfragen. Via diese Email findet ihr mich auch bei Facebook und im MSN-Messenger.

FareWell Weekend
Doch noch ist die Zeit im Schärme nicht zu Ende. Am 5.-6. Juli 2008 führen wir noch ein Abschlusswochenende durch. Da es mein letztes sein wird, habe ich mir erlaubt, es auch auf alle Jugendlichen und Junggebliebenen der Schärmegeschichte auszuweiten. Wenn du also seit 2004 im Schärme warst oder wir uns sonst irgendwie begegnet sind, bist du herzlich eingeladen, an diesem Wochenende teilzunehmen. Genauere Infos kannst du über das Schärmebüro anfordern. Zum dich ein wenig neugierig zu machen, hier die Programmhighlights:
Am Samstag treffen wir uns bei schönem Wetter in Thun und nehmen mit ein paar grossen Gummibooten die Aare unter die Paddel. Mit der Utigerwelle, vielen Brücken und der Einfahrt in Bern mit Blick auf das Bundeshaus ist diese Strecke einfach nur schön! Von Bern geht es dann nach Yverdon, diesmal aber mit Zug oder Bus. In Yverdon feiern wir eine gemütliche Beach-Party und geniessen den hoffentlich warmen Sommerabend.
Am Sonntag geht es weiter mit einem gemeinsamen Jugendgottesdienst in Yverdon. Wer hier noch etwas beitragen möchte, eine Geschichte aus der Schärmezeit oder was seither passiert ist, darf sich gerne melden. Anschliessend an den Gottesdienst werden wir zusammen mit den Leuten aus der Gemeinde am Strand grillieren gehen und dann so um spätestens 16h00-17h00 dem Schärmejahr 07-08 den Schlusspunkt setzen.
Es wäre wirklich toll, möglichst viele von euch mit dabei zu haben! Überleg es dir doch und lass es mich wissen!

Ja und der Schärme?
Ein bisschen viel von mir in diesem Brief – aber den Schärme gibt’s natürlich auch noch. Für alle die nicht im Verein sind hier ein kurzes Update.
Da Christian Brand, Pfarrer in Yverdon und langjähriger Präsident des Schärmevereins, im Sommer pensioniert wird und die Region verlässt, musste der Vorstand neu besetzt werden. Neu ist Gérhard (Geru, Geri) Wyss Präsident. Das Amt des Sekretärs bleibt bei Andreas (Andi) Amacher. Kassier ist neu Désirée (Dési) Ritschard. Beisitzer sind Walter Haldemann (bisher), Cynthia Wegmann (neu) und Jacqueline Gerber (neu). Ich wünsche euch Gottes Segen und Weisheit in den Vereinsgeschäften des Schärme! Vielen Dank für euren Einsatz.
Was wir seit dem letzten Freundesbrief so alles mit dem Schärme unternommen haben, fand in dieser Ausgabe leider keinen Platz. Darum lade ich dich ein, dass du unsere Webseite nach den Lagerberichten und Fotogalerien durchstöberst und vielleicht den einten oder anderen Kommentar oder Gästebucheintrag hinterlässt. Vielen Dank.

Es geht dem Ende zu

Mit unglaublich grossen Schritten nähert sich das Ende dieses Schärmejahres. Noch so vieles wäre zu besprechen oder zu unternehmen. Viele Beziehungen könnte man noch intensivieren und Gespräche führen. Gilt es nun, alles in die letzten Wochen hinein zu pressen, einem emsigen Aktivismus, ja vielleicht gar Überaktivismus zu verfallen um ja alles menschenmögliche zu unternehmen? Schliesslich werden wir die meisten der Jugendlichen mit dem Ende dieses Monats wohl nie wieder sehen. Haben wir unsere Verantwortung im vollen Umfang wahr genommen? Und was ist, wenn wir etwas wichtiges vergessen haben. Ist es dann geschehen um das junge Leben der Menschen?
So viele Gedanken jagen einem durch den Kopf wenn man auf das Ende zu geht. Doch wer aufmerksam gelesen hat, hat das „menschenmögliche“ gelesen. Wie befreiend ist es zu wissen, dass das Schärmejahr wohl seinem Ende zu geht, Gott aber kein Ende hat und unermüdlich um seine Braut, auch um die Jungen aus dem Schärme, wirbt.
Natürlich sollen wir uns nicht einfach auf dieser Gewissheit ausruhen. Und doch, in einen Überaktivismus zu verfallen hat sich meist als Kontraproduktiv erwiesen. Was also gilt es noch zu tun in diesen letzten Wochen?
Martin Luther soll einmal gesagt haben, dass wo er sich viel für den Tag vorgenommen hat, er umso mehr Zeit im Gebet verbrachte. Beten wir also gemeinsam für jedes Einzelne im Schärme, dass es in diesen letzten Wochen von der Wahrheit des Evangeliums berührt werden darf und sich für diese Wahrheit entscheiden darf.

Portugal 2008

Gallery

Schon ist unser Einsatz in Portugal wieder Geschichte. Das Lager lebte von der Gegenwart Gottes und den vielen Teilnehmer. Wie diese die Tage in der Algarve erlebt haben, lesen Sie in den folgenden Berichten.

Ein ganz normaler Montag Stefanie
Am Montag hat der Morgen für Olivia, Irene, Sylvain, Samuel, Jonathan, Beat, Elias und mich schon ziemlich früh begonnen, genauer gesagt um 05.45 Uhr. Wir gingen Joggen. Um 06.00 Uhr mussten alle draussen parat stehen, fit und munter sein für eine Stunde Joggen. Kalt war es nicht, doch der Wind wehte uns schon ein wenig um die Ohren.
Wir joggten Richtung Meer, nicht ganz so weit, weil wir mussten um 07.00 Uhr wieder im Haus sein. Wir haben Beat gebeten nicht zu schnell zu joggen, weil Olivia und ich waren nicht so fit. Ich war meistens die hinterste, war nicht besonders schnell. Wir joggten 1 Stunde genau um 07.00 Uhr waren wir wieder zurück im Haus. Wir nahmen eine Dusche und waren gerade um 08.00 Uhr am Frühstückstisch. Ohh war das schön, einmal musste man sich nicht beeilen unter der Dusche =) haben wir das genossen.
Das Frühstück war immer spitze, jedes Mal gab es so viel Auswahl von Nutella, über Cornflakes bis zu Jogurt und Milch. Nach dem Frühstück mussten immer fünf Personen abwaschen. Man konnte sich selber eintragen wenn man mochte. Olivia und ich waren nicht heute an der Reihe, also gingen wir in unser Zimmer und haben uns parat gemacht für den ganzen Tag zu arbeiten. Wir zogen uns unsere Arbeitskleider an, gute Schuhe, strichen uns mit Sonnencrème ein und setzten uns die Sonnenbrille auf.
Die Arbeit startete jeden Morgen um viertel nach Neun. Um diese Zeit mussten alle draussen auf dem grossen Platz sein. Beat und Sylvain verteilten die Arbeiten und erklärten was wir machen mussten. Sie waren die Chefs. Man konnte jeden Tag auswählen was man machen möchte, jeden Tag konnte man Arbeit wechseln und jeden Tag war es immer wieder von Neu an cool. Wir mussten verschiedene Arbeiten ausführen. Haus anstreichen, Stühle schleifen, Büsche schneiden, Wasserleitungen legen, Rasenmähen und viele andere Sachen. Olivia, Susanne und ich begannen mit der Arbeit „Hausmauer bürsten“. Wir mussten die alte Farbe von der Hausmauer mit einer Bürste mit eisigen Borsten abkratzen, damit die neue Farbe gut hält. Leider waren wir hintern dem Haus, das heisst, wir hatten keine Sonne. Nicht weiter schlimm, wir hatten es trotzdem wahnsinnig lustig. Nebst der Arbeit, war unser Hauptthema singen. Während dem ganzen Morgen sangen wir, bis uns kein Lied mehr in den Sinn kam. Es war total lustig.
Jeden Tag machten wir um 10.30 Uhr Pause. Wir konnten etwas trinken und etwas kleines essen. Dann aber wieder ab an die Arbeit bis um 12.00 Uhr, dann gab es das Mittagessen. Auch das war jeden Tag mit viel Liebe zubereitet worden. Nach dem Mittagessen hatten wir bis um 13.30 Uhr frei. Nach dem Mittag ging es meistens dort weiter wo es am Morgen aufgehört hat. Jeder ging wieder an seine Arbeit.
Für mich war es nie wie arbeiten, wir hatten jeden Tag so viel Spass und Freude, dass man es völlig vergisst arbeiten zu müssen. Man konnte sich viel erzählen und zusammen lachen. Der Tag ging immer so schnell vorbei und es war schon 17.00 Uhr. Wir verräumten alle Werkzeuge, Pinsel, Schleifpapiere und gingen duschen, so dass wir alle um 18.30 Uhr essen konnten.
Jeden Abend hatten wir eine Andacht, jeden Abend hatten wir ein anderes Thema und jeden Abend erzählte uns ein anderer Leiter etwas. Wir hatten Kleingruppen gebildet und nach jeder Andacht gingen wir in diese Gruppen um einige Fragen zu beantworten, einwenig mit einander zu sprechen und sich Sachen zu erzählen. Ich war mit Nicole, Susanne, Thomas, Alexandra, Monika und Seline in der Gruppe und unsere Leiter waren Mathias M. und Cynthia. Wir haben in dieser Gruppen viel voneinander erfahren und haben einander viel anvertraut. Unsere Gruppe war genial. Wir waren nicht immer um die gleiche Zeit fertig, aber nach den Kleingruppen hatten wir Freizeit. Um 23.00 Uhr musste Nachtruhe sein, einfach so, dass alle die schlafen wollten schlafen konnten. Im Aufenthaltsraum durfte man so lange sein wie man wollte, der letzte musste einfach das Licht löschen. Olivia und ich gingen schon früh ins Bett, uns machten die Beine weh und wir waren sehr müde. Es war ein toller Tag. Ein Tag den ich nie vergessen werde, wie ich die ganzen zehn Tage immer in meinen Erinnerungen haben werde.

Weisst du nochEsther
Portugal ist schon eine Weile her. Weisst du noch, wie wir uns an jenem Donnerstag im Car gemütlich eingerichtet haben? Nach einer Nacht mit teilweise sehr wenig Schlaf haben wir vor dem Morgenessen einen Spontaninput gehört, zu welchen zwei Wörtern schon wieder? Ah ja, dann kam der Tag in Barcelona mit den tausend Metro Fahrten.
Am Abend das leckere Essen mit Shrimps und so beim Chinesen. Die zweite Nacht im Car und schon fuhren wir der Quinta da Ana Velha entgegen und wurden bei einem feinen Essen mit Gelatinedessert verwöhnt.
Hecken schneiden, Wände streichen, Fussballfeld mähen, Stühle schleifen, Umgebung verschönern, einkaufen, Wasserleitungen verlegen, Sand ins Volleyfeld füllen, kochen, Tische decken, Zäune machen, die Arbeit ging voll los!! Aber kannst du dich noch an unsere Osternästli Suche oder den Ausflug an den südwestlichsten Punkt Europas erinnern? Manche wagten ja sogar einen Sprung ins kühle Meer… brrr…. Wer weiss noch, welches Lied sich hinter Nr. 26 verbirgt? Jesus, wer ist das? Brot, Licht, Tür, Hirte, Auferstehung, Leben, Weg, Wahrheit, Weinstock…
Jeden Tag haben wir dazu von den LeiterInnen etwas gehört. Die letzte Kleingruppenzeit war dann an einem etwas ungewöhnlichen Ort, im Port Aventura oder im Car. Woooow, die neue Bahn, der freie Fall oder die krasse Achterbahn… das brauchte ab und zu etwas Überwindung! Und plötzlich waren wir schon wieder im Car und fuhren der Schweiz entgegen, belagerten ab und zu die Raststättentoiletten, und schrieben einander Kommentare in die Ördnerchen. In Yverdon dann dass Morgenessen… fein… Endlich wurde auch das Wichtelen aufgelöste und schon mussten die ersten auf den Zug. Abschied nehmen und vorbei. Weisst du noch?

Vielen DankMatthias
Mein viertes Mal Portugal und es war wieder ein tolles Lager. Es hat alles geklappt, wir hatten es gut im Team und als ganze Gruppe und wir erlebten im Vorfeld Gottes Wirken.
Denn lang machte es den Anschein, als würden wir kaum genug Teilnehmer zusammen bekommen, um den Einsatz durchzuführen. Doch im Glauben begannen wir für 45 Leute zu beten und fuhren schlussendlich mit 45 und einem Kleinkind nach Portugal. Gelobet sei der Herr!
Danke darum auch allen, die mit uns gebetet haben. Danke für alle Spenden für die Farbe und für den Einsatz. Und danke für das feine Frühstück am Sonntag. Ihr alle habt dadurch zu dem guten Gelingen des Lagers beigetragen.
Ein grosses Merci auch an alle Leiter. Danke für die Zeit, die ihr in Vorbereitung und Durchführung investiert habt. Mit Menschen wie euch so ein Lager durchzuführen macht riesig Spass und es ist toll, sich einfach auf euch verlassen zu können ohne alles kontrollieren zu müssen. Ihr seid genial!
Unser grösster Dank gebührt aber unserem Herren. Er hat uns auf den fast 5’000 Kilometer Carfahrt bewahrt. Er hat uns super tolles Wetter geschenkt. Er hat uns tiefe Gemeinschaft gegeben. Er hat uns mit allem nötigen versorgt. Er hat unsere Arbeiten gesegnet. Und am wichtigsten, Er ist uns begegnet. Überdurchschnittlich viele Jugendliche kamen ohne einen christlichen Hintergrund in das Lager und scheuten sich nicht, ihre Fragen zu stellen und sich mit den Antworten auseinander zu setzten. Gott hat uns zum Säen und Wässern gerufen und genau das durften wir in diesem Lager wieder tun. Betet doch mit uns, dass der Herr nun auch Wachstum schenkt! Vielen Dank.

Time:Out

Der Begriff Time-out kommt ursprünglich aus dem Sport. Es ist eine Möglichkeit für den Coach oder Trainer, während einem Wettkampfspiel eine Auszeit zu nehmen. In diesen kurzen Momenten des Spielunterbruchs können sich die Spieler zum einen etwas erholen, viel wichtiger ist aber, dass der Trainer mit ihnen Reden kann und ihnen Ideen und Spielzüge für die aktuelle Situation geben kann.

Im Sport ist es so, dass diese Time-out’s sehr strategisch eingesetzt werden und häufig einen entscheidenden Einfluss auf den weiteren Verlauf und Ausgang des Spieles haben. Die Anzahl der Time-out’s ist in den Wettkampfregeln präzise definiert und so ist es Aufgabe des Trainers, diese optimal einzusetzen. Doch was hat das mit unserer Jugendarbeit zu tun?

Time:Out ist eine Aktion vom Blauen Kreuz. Sie hat zum Ziel, den Jugendlichen einen Anreiz zu geben während der Fastenzeit auf ein Suchtmittel zu verzichten. Sei das Alkohol, Tabak, Drogen oder auch Fernseher, Handy, Süssigkeiten, usw. Seit drei Jahren machen wir im Schärme bei dieser Aktion mit und haben schon interessante Sachen herausgefunden. Die Jugendlichen merken vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben, wie Abhängig sie vielleicht von ihrem Natel sind oder wie häufig sie eigentlich ein bestimmtes Wort brauchen. Das Time:Out soll den Jugendlichen also ihr Lebensstil bewusster machen. Ist damit aber das Ziel schon erreicht?

Nein. Wie bei einem Spiel das strategisch platzierte und sinnvoll verwendete Time-out das Spiel entscheiden kann, kann auch das Time:Out für die Jugendlichen zu einem entscheidenden Punkt werden. Zum einen lässt sich die neue Erkenntnisse über eigene Gewohnheiten selten einfach Links liegen sondern will konfrontiert werden.

Viel wichtiger ist aber, dass man sich durch die gewonnene Auszeit auf etwas anderes fokussieren kann. Wir alle wissen, wie einfach es dem Teufel heutzutage fällt, uns Menschen mit allerlei Ding abzulenken. Wenn wir uns bewusst dieser Ablenkung entziehen passiert es häufig, dass wir unseren Trainer, unseren Coach, wieder hören und auf seine gewinnbringenden Ratschläge hören können. Das ist auch der Grund, warum wir im Schärme bei dieser Aktion mitmachen. Wir wollen, dass die Jugendliche und auch wir Leiter in dieser Zeit neu, vermehrt oder endlich einmal verbindlich auf unseren Trainer im Himmel hören.

Gerade wie Jesus in Johannes 10, 16 sagt: Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stall; auch sie muss ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde und ein Hirte werden.

Nur wenn wir bereit sind auf unseren Trainer zu hören und seinen Rat zu befolgen, können wir das Spiel – unser Leben – gewinnen. Solange wir nur mit unseren Kräften und Strategien versuchen den Feind zu übertrumpfen, werden wir scheitern. Doch unser Trainer kennt den Spielplan des Widersachers und wird uns zum Sieg führen. Wie? Indem er uns immer wieder in ein Time-out nimmt und uns zeigt, was jetzt ansteht. Dabei wird er selten das ganze Spiel von A bis Z aufzeigen, sondern immer nur die nächste Etappe. Darum ist es für uns Spieler so wichtig, immer einen direkten Kontakt zum Trainer beizuhalten. Nur so wissen wir, wann er uns in einem Time-out haben will.

Ob wir seinem Ruf dann folgen, dass ist unsere Entscheidung. Aber welcher Spieler würde schon auf einen Ratschlag verzichten, welcher sein Spiel zum Sieg führen würde? Wir sind uns wohl einig, dass das niemand in einem Spiel tun würde. Warum nur tun wir es dann mit unserem eigenen Leben so häufig? Hoffen wir, dass dieses Time:Out zum Sieg in vielen Spielen beitragen wird. Seid gesegnet.

Ein Jahr der Vorsätze?

Viele Menschen nutzten den Jahresbeginn, um etwas zu ändern, dass sie schon lange unzufrieden macht. Der Einte möchte weniger trinken, der andere mehr Sport treiben und wieder ein anderer nimmt sich vor, sich nichts vor zu nehmen. Wir alle kennen sie, die guten Vorsätze, welche man sich zu Silvester nimmt und meistens wissen wir zur Frühlingswende kaum noch etwas davon.

Wie also ist das bei uns mit den Vorsätzen. Haben wir dem ewigen Verfehlen nachgegeben und nehmen uns auch nichts mehr vor? Dann können wir auf jeden Fall nicht mehr scheitern. So mag manch einer argumentieren und merkt dabei nicht, dass genau dieses Denken schon ein scheitern ist. Natürlich, es ist kräfteraubend, wenn man einen Vorsatz wieder nicht erfüllt und wieder in den alten Trott fällt. Darum mag ich auch keine Vorsätze, wo ich vorneweg schon weiss, dass das nicht klappen wird. Was ich aber mag, sind Ziele, die ich erreichen kann.

Wir haben letzthin in der Kleingruppe über den Auftrag der Christen gesprochen. Uns allen ist wohl der sogenannte Missionsbefehl aus Matthäus 28 bekannt. Wie haben sich wohl die Jünger damals gefühlt, als Jesus ihnen sagte, so Burschen, jetzt aber ran an die Lisa: alle Nationen sollt ihr jetzt zu Jüngern machen. Nicht bloss eure Kinder, alle Nationen.

Und heute sind wir noch immer nicht ganz am Ziel – aber schon sehr nahe. Haben also die Jünger Jesu versagt? Nein, denn sonst wüssten wir heute nichts vom Evangelium. Haben sie das Ziel erreicht? Nun, technisch gesehen nicht ganz. Wir wissen auch, dass sie zu beginn recht grosse Startschwierigkeiten hatten und nach Jesu Himmelfahrt gar die Hoffnung zu verlieren drohten. Doch dann kam eine Mahnung aus dem Nichts: Was steht ihr hier so rum, los, ihr wisst was zu tun ist.

Und so ist es auch gut, wenn wir unsere Vorsätze gross setzten. Nicht weil wir es können, sondern weil Gott an uns Grosses vollbringen kann. Lasst uns einander Teilhaben an diesen Vorsätzen, damit wir sie Gegenseitig prüfen und einander ermahnen können.

Auch im Schärme haben wir uns im Team für das kommende Semester einiges vorgenommen. Wir möchten zum Beispiel vermehrt auf die einzelnen Teilnehmer eingehen und die Abende noch relevanter gestallten.

Es ist darum umso schöner, nicht alleine Unterwegs zu sein sondern Freunde und Helfer zu haben, die mit einem auf dem Weg sind. Auch die Jünger gingen nie alleine los, immer waren sie mindestens zu zweit. Lassen wir uns also nicht lähmen von vergangenen Niederlagen sondern blicken wir auf zum ewigen Sieger, der uns zum Sieg verhelfen will. Ich wünsche euch allen ein gesegnetes neues Jahr.

Die Sache mit dem Wünschen

Und der Herr erschien Salomo zu Gibeon im Traum und sprach: Bitte, was ich dir geben soll. Salomo sprach: So wollest du deinem Knecht ein gehorsames Herz geben. Das gefiel dem Herrn gut. (Zusammengefasst aus 1. Könige 3, 5-10)

Was hätte ich, was hättest du dir wohl gewünscht, wenn dir Gott ein solches Angebot gemacht hätte? Salomo, der frischgebackene König entschied sich für ein gehorsames Herz obwohl er bereits den Gesetzten und Geboten entsprechend lebte. Wenn wir den gesamten Text lesen, dann merken wir, dass Salomo sich sehr gut überlegte, was er sich nun von Gott wünschte und nach reiflicher Überlegung und aus tiefstem Herzen wünscht sich Salomo eben diese eine, unscheinbare Ding: ein gehorsames Herzen.
Was also ist mein tiefster Wunsch? Wäre ich bereit, bei einer solchen Gelegenheit „nur“ um ein gehorsames Herzen zu bitten? Wären nicht Wünsche nach einem glücklichen Leben, keinen Sorgen oder ähnlichem präsenter? Wenn ich den Bibeltext weiterlese sehe ich, dass Gott Salomo mit vielem mehr beschenkte als nur dem gehorsamen Herzen. Kann man daraus nicht auch schliessen, dass Gott seinen gehorsamen Kinder mehr geben will als sie sich wünschen – und dies nicht zwingend auf die materielle Ebene reduziert? Warum wünschen wir uns nicht ein gehorsames Herzen? Ach ja, wir befürchten, dann nicht mehr selber über unser Leben entscheiden zu können und unseren individualistischen und narzisstischen Lebensstil aufgeben zu müssen. Aber ob darin Freiheit und Glück zu finden sind, muss anhand der gesellschaftlichen Probleme arg in Frage gestellt werden. Darum, wünschen wir uns doch endlich wieder ein gehorsames Herzen und beginnen, in diesem Gehorsam zu leben. So kann Gott sein Reich bauen indem wir schlussendlich die Königskinder sein dürfen.

Aus dem Tagebuch (Désirée Ritschard)
Mit einem herzlichen „Aloha“ wurden die Jungen, die den Schritt getan haben, in die JG zu kommen begrüsst.
Viele neue Gesichter die neugierig in die Runde schauten waren mit von der Partie. Nachdem alle Handys eingesammelt und an anderen Personen weitergegeben wurden, konnte auch schon das Kennenlernspiel beginnen. Jeder und jede durfte das fremde Natel durchstöbern um so viele Informationen wie möglich über diese Person herauszufinden. Anschliessend wurde ein Dessert genossen.
Und so hat das ganze JG Jahr begonnen. Seither haben wir aber schon viele Sachen erleben dürfen, wie zum Beispiel Bowlen, Pizzaparty, Film und Bastelabend um einige zu nennen. Neben den Aktivitäten hatten wir auch Themen, und so konnten wir unter anderem viel über die Bibel erfahren, das aktuelle Thema Gewalt haben wir auch durchgenommen. Und als wir Masken aus Gips machten wurden wir dazu ermutigt uns so zu geben wie wir wirklich sind.
Ein prägender Abend haben wir in Lausanne verbracht wo wir ein Ausbildungscenter zum Thema Feuer besucht haben. Dort lernten wir wie Feuer entsteht, wie man es richtig löscht und auch praktische Übungen durften wir durchführen.
Auch dieses Jahr haben wir am Marktverkauf wieder Selbstgebasteltes so wie auch Pralinen und Schokocornflakes verkauft.
Nun geht auch das Jahr 2007 langsam aber sicher dem Ende zu und wir dürfen uns auf das kommende Jahr freuen. Eine gesegnete Weihnachtszeit.

Stand der Dinge
Schon sind wieder knapp fünf Monate Schärmegeschichte passiert. Désirée hat euch zusammenfassend erzählt, was wir gemeinsam erleben durften. Zusätzlich zum JG Betrieb haben wir auch mit der Kleingruppenarbeit wieder begonnen und werden uns im nächsten Semester den verschiedenen Gaben widmen, welche in der Bibel erwähnt werden.
Trotz oder gerade wegen aller Geschäftigkeit wird uns immer bewusster, wie schnell die Zeit vergeht. Silvester steht uns kurz bevor und mit all den Skiweekends, StamiCup, Portugaleinsatz und anderen Aktivitäten wird die Zeit bis in den Sommer wie im Fluge vergehen. Und was kommt danach?
Diese Frage stellen wir uns letzthin immer häufiger. Fest steht, dass ich mit der Sommerpause das Welsche und den Schärme verlasse. Noch nicht sicher ist, wer die Leitung dann übernehmen wird. Einige von euch wissen ja, dass auch Pfarrer Christian Brand im nächsten Sommer pensioniert wird und die Kirchgemeinde darum auf der Suche für einen Nachfolger ist. Für den Schärme könnte das heissen, dass die Leitung wieder vom neuen Pfarrer übernommen wird.
Das hätte den Vorteil, dass der Schärme weiterhin eng mit der Kirchgemeinde verknüpft bleibt und mögliche Synergien genutzt werden können. Allerdings ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar, wer die Pfarrstelle neu besetzten wird. Darum ist es für uns auch noch nicht möglich abzuklären, ob der neue Pfarrer überhaupt diese Arbeit zusätzlich übernehmen möchte.
Falls dem nicht so ist, würde wahrscheinlich ein neue/r Jugendarbeiter/in gesucht. In der kommenden Generalversammlung vom 8. Februar 2008 werden wir über genau diesen Punkt entscheiden müssen. Betet doch mit uns, damit wir die richtige Wahl treffen und die Jugendarbeit weiterhin ihre Arbeit in der Region tun kann.
Die Frage stellt sich natürlich auch, ob diese Arbeit überhaupt noch gerechtfertigt ist. Die Teilnehmerzahlen sind zwar recht stabil und über die letzten Wochen sogar wieder steigend. Aber stimmen Aufwand und Ertrag noch überein?
Eine solch wirtschaftliche Frage kann man im geistlichen Sinne kaum beantworten. Lohnt sich der finanzielle, materielle, personelle wie auch zeitliche Aufwand, wenn sich auch nur eine Person für ein Leben mit Jesus entscheidet? Die Antwort liegt auf der Hand. Was allenfalls zu diskutieren ist, ist die Art der Arbeit.
Einen kleinen Versuch unternehmen wir, indem wir mit den Jugendlichen gemeinsam das Programm für das kommende Semester zusammenstellen werden. Wir möchten nicht einfach eine Abendunterhaltung bieten, sondern den Jugendlichen Relevantes auf verständige Weise beibringen – und doch merken wir, dass unser eigenes Leben häufig lauter erzählt, als unsere Worte und Konzepte das jemals könnten. Darum haben wir ja auch die ActiveSundays eingeführt, wo wir gemeinsam mit den Jugendlichen den Sonntag verbringen.
Die Arbeit ist im Vergleich zum Jahr 2007 also alles andere als am Ende. Es wäre wohl kaum möglich gewesen alles zu organisieren und durchzuführen, wenn sich nicht einige der lokal ansässigen Jugendlichen in den letzten Jahren mehr und mehr als Leiter in der Jugendarbeit engagiert hätten. Darum hier mal ein fettes Merci.
Ein GROSSES Dankeschön natürlich auch an all unsere treuen Freunde. Danke für eure Gebete, für eure Gaben und all die kleinen Kontakte hier und dort. Ich staune immer wieder, wenn ich eine wildfremde Person treffe und sich „per Zufall“ herausstellt, dass sie einmal den Schärme besucht hat. So vieles ist in der Vergangenheit geleistet worden und so viel gibt es noch zu tun. Doch ohne Gott wäre alles Werken und Tun, alle Anstrengung nur ein Kampf mit dem Wind. Darum gehört ihm unser grösster Dank.
Ä schöni Wiehnachte und e guete Rutsch

Was? Weihnachten?

In einer repräsentativen Umfrage im Dezember letzten Jahres in Deutschland wussten 10% der Befragen nicht mehr, warum man eigentlich Weihnachten feiert. (Quelle: Spiegel Online 13.12.06). Ob das in der Schweiz so anders ausschaut?

Ja, seit wann gibt es dann Weihnachten? Die Kirchengeschichte gibt Aufschluss. Im Jahre 274 hat der römische Kaiser Aurelian den 25. Dezember (Wintersonnenwende) zum göttlichen Geburtstag des Sonnengottes (Sol Invictus) ausgerufen um somit den verschiedenen Kulten des Reiches eine gemeinsame Grundlage zu geben. Als kirchlicher Feiertag ist der 25.12. erst seit 336 belegbar. Es finden sich auch andere Daten für Weihnachten in den Geschichtsbüchern. Abschliessend lässt es sich nicht bestimmen, wann Weihnachten wirklich zu feiern ist.

Doch was bedeutet schon das Datum im Vergleich zum Ereignis? Aber was ist denn nun passiert? Ich bin froh, dass weit mehr als 90% der Leserschaft des Gemeindeblattes wissen, worum es bei Weihnachten geht. Unser Herr Jesus Christus kam in die Welt.

Dieses eine Ereignis hat die Geschichte dieser Welt beeinflusst wie kein anderes. Doch viel wichtiger als die Weltgeschichte, sind die Leben jedes einzelnen Menschen. Und ist nicht Weihnachten ein kleiner Abglanz davon? Liegen uns in der Advents- und Weihnachtszeit nicht jene Menschen am meisten am Herzen, die wir am liebsten haben? Suchen wir nicht nach dem perfekten Geschenk für unsere Liebsten? Nehmen wir den weltgemachten Stress nicht alljährlich auf uns, um schlussendlich ein wunderbares Fest mit jenen Menschen zu feiern, welche uns am nächsten sind? Und so ist es auch bei Gott. An Weihnachten hat er seine ganze Liebe zu uns Menschen auf einen Punkt gebracht und uns seinen Sohn geschenkt. Es ging ihm nicht um die Welt, sondern um dich und mich. Darum wird ja Weihnachten als Fest der Liebe bezeichnet.

Aber wo kann Liebe sein, wo Gott nicht ist? Wenn in unseren so überaus informierten Gesellschaft bereits 10% nicht mehr wissen, warum wir eigentlich Weihnachten feiern, zwingt sich da die Frage nicht auf, ob Gott noch mit ihnen – oder vielleicht eher – ob sie noch mit Gott, der Quelle der Liebe, unterwegs sind? Und wenn dem nicht der Fall ist, was haben sie eigentlich zu feiern? Einstein meinte einst, dass alles relativ sei – und er hatte recht. Die Liebe dieser Welt, die Liebe jedes Menschen ist relativ. Thomas Gottschalk sagte einmal in Wetten Dass…? während einem Gespräch über Familie, dass seine Frau nie an Scheidung, wohl aber an Mord gedacht hätte. Sie ist wohl nicht ganz ernst zu nehmen diese Aussage. Doch es zeigt uns sehr deutlich auf, dass wir Menschen unsere Grenzen haben, auch und gerade wenn es um die Liebe zu einem Mitmenschen oder Liebsten geht.

Gottes Liebe hingegen kennt keine Grenzen. Wir lesen in der Bibel viel darüber, aber kein Vers summiert es so, wie Johannes 3, 16: Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben habe.

Darum kann das schönste Geschenk nur sein, wenn wir unseren Nächsten diese göttliche Liebe weitergeben und selbst Anteil daran nehmen können. Wir lesen im ersten Johanneskapitel, dass Jesus als Licht in die Welt kam und die Finsternis es nicht überwinden konnte. Wollen auch wir wieder zu wahren Lichtern der Liebe werden und unseren Mitmenschen dieses Geschenk Gottes weitergeben. Lasst uns an diese Liebe denken wenn wir eine Kerze sehen und lasst uns diese Liebe weitergeben. Ohne Bedingungen, ohne Hintergedanken. Einfach weil auch wir beschenkt wurden und die Liebe Gottes erfahren durften. Eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit.

Ziellose Zielverfolgung?

Letzten Monat sass ich im schönen Graubünden in einem Kurs über Leitung durch Verkündigung. Hauptpunkt war, dass nicht einfach ohne Ziel verkündet werden soll, sondern jede Verkündigung Teil eines Planes sein soll, welcher ein Endziel verfolgt. Um nun dieses Endziel zu erreichen, reicht es selten, nur auf einem Geleise zu fahren. Viele Stränge machen ein Seil stark und so sollen auch viele Stränge (hier sind die Gaben des Geistes gemeint) mithelfen, das Ziel zu verfolgen. Ja, was ist denn das Endziel hier bei uns im Schärme? Wohin wollen wir die Jugendlichen bringen? Oder modern ausgedrückt, was ist denn unsere Vision für die Jugendarbeit? Kann es eine solche überhaupt geben, wenn wir nach einem Jahr wieder bei Null beginnen müssen?

Solche und ähnliche Fragen schossen mir also während dem Kurs durch den Kopf. Habe ich, haben wir die letzten drei Jahre Jugendarbeit einfach ziellos verbracht und es ist einzig Gottes Gnade und Wirken zuzurechnen, dass sich dennoch Jugendliche bekehrt haben? Ja und Nein. Ja, es ist alleine Gottes Gnade und Wirken zuzurechnen, dass sich Jugendliche für einen Weg mit Jesus entschieden haben. Aber nein, es geschah nicht ziellos. Das Ziel der Jugendarbeit ist sogar sehr klar. Wir wollen es Jugendlichen während ihrem Welschlandaufenthalt ermöglichen, das Evangelium konkret und direkt zu entdecken.

Das ist also unser Ziel. Ziellos waren und sind wir somit nicht. Ist darum bei uns alles im grünen Bereich? Der Kurs hätte sich nicht gelohnt, wenn dem so wäre. Auch bei uns gibt es viel Verbesserungspotential was aber nicht meint, dass dadurch die Frucht der Arbeit besser werden muss. Den Wachstum schenkt alleine der Herr. Verbessern können wir unsere Säh- und Bewässerungstechnik. Darum sind wir im Team am überlegen, ob wir für das nächste Halbjahr nicht die eine oder andere Anpassung vornehmen wollen. Wie wäre es zum Beispiel, wenn wir die Themen etwas umfassender definieren würden und dann einen ganzen Monat anstatt nur einem Abend damit verbringen? Riecht etwas nach Monotonie. Doch wenn wir dieses eine Thema mal theoretisch, mal praktisch und mal kommunikativ angehen würden, gäbe uns das eine ganz neue Tiefe. Von dieser Tiefe erhoffen wir uns, dass sie den Jugendlichen vor allem in ihrem heimischen Umfeld weiterhelfen wird.

Hier in der Westschweiz fällt einem vieles leichter. Man ist nicht in den gewohnten Geleisen. Doch in der Heimat, wo das Jahr über meist alles beim Alten blieb, dort braucht es viel Kraft um all das Neugelernte wirklich beizubehalten. Die Jugendliche alleine zum Glauben zu führen, dass greift schlussendlich zu kurz. Wir müssen ihnen mit allen Mitteln helfen, diesen neuen Glauben auch in ihrem gewohnten Umfeld leben und entwickeln zu können. Dass dabei gewisse alte und hindernde Stränge abgehauen werden und andere neu wachsen müssen, ist offensichtlich. Gute Frucht hat Bestand, sie geht nicht wie ein Strohfeuer gleich wieder ein, sondern bringt selber immer und immer wieder neue Frucht.
Darum muss die Verkündigung im Schärme die Jugendliche anleiten, ihnen Hilfe stellen und sie herausfordern. Es ist noch immer das gleiche Ziel, welches wir seit der Gründung der Arbeitsgemeinschaft hatten. Und es ist der heutigen Zeit und ihren Bedürfnissen angepasst. Wie genau diese Verkündigung nun jetzt ausschaut, dass werden die nächsten Wochen zeigen. Wir sind und bleiben alle Lernende vor dem Herrn und wir können, dürfen und sollen nur tun, was in seinem Willen unser Dienst und Auftrag ist.

Gnade und Friede sei mit euch von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. (Eph 1, 2).

Herzensangelegenheiten

„Bewahre dein Herz mit allem Fleiss, denn daraus fliesst das Leben“ (Sprüche 4, 23)

Wir sind in der heutigen Zeit einem Informationsfluss ausgesetzt, wie das noch nie in der Geschichte der Menschheit der Fall war. Werbung, Fernsehen, Kino, Internet und zunehmend auch Handy oder PDA liefern uns rund um die Uhr Information und Unterhaltung, welche immer persönlicher auf den Kunden zugeschnitten wird.

Ich bin nicht der Meinung, dass diese Informationsflut prinzipiell negativ ist. Für Arbeit und Studium bin ich sehr froh um die Fülle an Information. So muss ich selber nicht immer wieder das Rad neu erfinden. Doch die Bibel warnt uns davor, diesen Strom an Neuigkeiten ungefiltert in uns aufzunehmen. Ja, Gott hat uns sogar selbst gewisse Filter eingebaut, mit welchen wir viele Eindrücke schon gar nicht erst wirklich realisieren und wie mit einem Schutzschild gar nicht damit in Berührung kommen.

Aber noch immer gilt, dass wir schlussendlich verantwortlich sind, welchen Vogel wir nicht nur über unseren Köpfen kreisen lassen sondern ihm auch erlauben, auf unserem Haupt sein Nest zu bauen. „Bewahre dein Herz mit allem Fleiss“ rät uns die Bibel, eine wahre Versperle. Gerade für die Jungen im Schärme ist dieses Jahr eine grosse Chance, genau das tun zu lernen. Sie leben in einem neuen Umfeld, mit neuen Leute, neuer Sprache und neuen Eindrücken. Hier kann man sich darauf besinnen, was wirklich wichtig ist uns es sich zu eigen machen, sein Herz vor schlechten Eindrücken zu bewahren.

Darum ist es unser Ziel, den Jungen die Botschaft der Bibel nahe zu bringen. Nicht in dem wir sie jede Woche damit konfrontieren und möglichst vielseitig stimulieren. Sondern in dem wir ihnen zeigen, was sie in unserem Leben bewirkt und gewirkt hat. Denn hier gilt das Versprechen aus diesem Vers, dass wenn wir unser Herz mit allem Fleiss bewahren, daraus Leben fliessen wird. Und Leben wollen wir doch alle.

Darum freuen wir uns auch wieder auf unsere Kleingruppenzeiten. Wie im letzten Jahr treffen wir uns in einer kleineren Gruppe jeden Mittwoch Abend zum gemeinsamen Essen, Singen, Bibellesen und Beten. Dieser Abend ist nicht als Alternative zur JG, sondern als Ergänzung und Erweiterung gedacht. Da wir aber noch nicht wissen, wie gross das Interesse der Jugendlichen an diesem zusätzlichen Abend sein wird, bitten wir Gott, dass er sie darauf vorbereiten wird und uns auch zeigt, auf wen wir zugehen sollen.

In diesem Zusammenhang möchten wir euch noch informieren, dass Désirée gemeinsam mit Stephanie die Wohnung von Matthias übernommen haben. Es hat sich kein Untermieter für Matthias gefunden und die beiden suchten schon seit einiger Zeit eine Wohnung in Yverdon. So konnte allen Parteien geholfen werden. Désirée und Stephanie haben eine Wohnung, der Gebäudeverwaltung entsteht kein Einnahmeverlust der Mieten, der Schärme kann weiterhin die Wohnung gebrauchen und auch Matthias fand eine Etage höher ein neues Zuhause. Herzlichen Dank allen, die sich für eine Subventionierung des Mietzins bereit erklärt hatten.

Nun sind wir gespannt, was uns der Oktober alles bringen wird. Wir haben sehr interessante Abende im Programm und freuen uns auf die Gemeinschaft, die Gespräche, das einander besser kennen lernen und all die Dinge, mit denen Gott uns überraschen wird.

Und in alldem wollen wir unsere Herzen bewahren und Jesus darum bitten, dass er sie lebendig hält und wir merken, was wirklich wichtig und von ewiger Bedeutung für uns ist.