So schreibt der Verfasser des 31. Psalmes. Über diesen Vers hielt ich meine aller erste Andacht im Lager des biblischen Unterrichtes meiner früheren Gemeinde. Meine Zeit, steht in deinen Händen. So viel kann aus diesen sechs Worten heraus genommen werden. Den Ausruf „Meine Zeit!“ steht im Kontrast zu dem beruhigenden wissen, dass eben diese Zeit in den Händen des Allmächtigen liegt.
Das wohl bekannte Lied mit diesen Zeilen schreibt weiter, dass man nun ruhig sein kann. Ruhig in der Gewissheit, dass Gott einem trägt. Denn was ist Zeit, was ist meine Zeit? Ist damit nicht auch mein Alltag, mein Beruf, mein Studium, meine Beziehung und Freundschaften gemeint? Sind damit nicht auch alle meine Sorgen angesprochen? Was kann der Mensch tun, dass sich der Zeit entzieht? Nichts! Und genau darum könnte dieser Vers auch heissen, dass alles was mich ausmacht, mich beschäftigt und fasziniert in Gottes Händen steht.
Für einige ist dieser Gedanke beunruhigend. Da gibt es eine Macht, wie auch immer die heissen mag, die alles weiss? Jede meiner Taten sieht? Mich auf Schritt und Tritt verfolgt? Ja! Und ich sage dazu: Hallelujah! Denn so bin ich nie allein. Ich darf wissen, dass auch mein tun getragen wird und ich es nicht selber tragen muss. Ja, Jesus hat gesagt, wir sollen sein Joch auf uns nehmen. Doch vergesst nicht, dass es ein leichtes Joch ist und wir uns nicht aus einer „Freiheit“ dieses göttliche Joch auflegen, sondern eben vom schweren Joch der Welt befreit werden.
Ändert das nicht gleich unser Verständnis über diesen Vers? Gott hilft uns tragen, denn er trägt das schwere Joch. Warum aber denn überhaupt ein Joch? Die Antwort auf diese Frage finden wir im Weltraum. Die Astronauten werden durch ihre Reise in die Schwerelosigkeit dermassen geschwächt, dass sie zurück auf der Erde wieder ein Aufbautraining machen müssen. Ihre Muskeln müssen nicht mehr gegen die Erdanziehung kämpfen, die Gelenke werden nicht mehr zum Abfedern gebraucht und der ganze Körper verweichlicht. Zurück im Alltag sind die Muskeln und Gelenke zu schwach für die Bedingungen der rauen Welt.
Darum brauchen wir auch als Christen ein Joch, welches uns hilft, nicht zu verweichlichen sondern in unserem Vertrauen zu Gott, in unserem Glauben, unserer Hoffnung und natürlich unserer Liebe zu wachsen.
Ich wünsche der Kirchgemeinde und natürlich speziell dem Schärme und seinen Leitern, dass sie dieses Getragenwerden spüren, es am eigenen Leib erfahren dürfen. Der Schärme steht mit seiner Zeit auch in den starken Händen Gottes und er soll so zum Segen werden für all die Jugendlichen, die ihre Zeit mit ihm verbringen. Danke schon jetzt an Julia, Désirée, Cynthia, Beat, Tobias und wer noch alles mithelfen wird für euren Dienst am Reich Gottes und den Jungen. Möge Gott euch die Liebe und Weisheit geben, dass auch ihr dadurch wachsen dürft.
Vielleicht
Vielleicht interessiert es den einten oder anderen Leser – oder natürlich Leserin – was mit meiner Zeit in nächster Zukunft geschehen wird. Ich werde im Sommer mein letztes Jahr des Theologiestudiums beginnen und hoffentlich im Herbst 2009 mein Diplom entgegen nehmen können. Bis dahin heisst es aber weiter Kurse besuchen und natürlich meine Abschlussarbeit beginnen und auch vollenden. All dies wird mir nicht mehr so viel Zeit für die Arbeit lassen.
Trotzdem bin ich auf der Suche nach einer geeigneten Stelle, um mein Studium und Leben möglichst finanzieren zu können. Zu diesem Zeitpunkt weiss ich aber noch nicht, wo ich ab August arbeiten werde – aber auch das steht in Gottes Händen, darum darf ich ruhig sein.
Auf jeden Fall möchte ich euch allen Danke sagen. Danke für das freundliche Aufnehmen und die schöne und gesegnete gemeinsame Zeit. Behüte euch Gott.