Verschiebung der Perspektive

„Woher wisst ihr denn, was morgen sein wird? Was ist euer Leben?“
Diese herausfordernden Fragen stehen in Jakobus 4, 14. In einer kleinen Randbemerkung der Bibelausgabe von „Das Neue“ ist zu lesen, dass schon zur Zeit des Jakobus viele Menschen nur noch die Rentabilität ihrer Geschäfte im Kopf gehabt hätten und ihr ganzes Leben darauf ausrichteten. Hört sich doch irgendwie sehr bekannt an. Auch heute ist in den Tageszeitungen zu lesen, dass eine grosse schweizerische Bank ein Rekordjahr hinter sich hat, dass der Schokoladenkonsum pro Kopf in der Schweiz wieder gestiegen ist, und und und. Wir sind immer mehr Konsum- und Gewinnorientiert. Alles dreht sich nur noch um Zahlen, Maximierung des Profits, und dass die Wachstumskurve ja immer nach oben zeigt.
Ich habe persönlich nichts dagegen einzuwenden, wenn ein Geschäftsmann seine Tätigkeiten zu optimieren sucht. Oder wenn eine Unternehmung ihren Gewinn maximieren will. Das ist schliesslich ihre Aufgabe und es kann damit auch Gutes getan werden. Doch darf man ab all diesen Sachen die Fragen des Jakobus nicht aus den Augen verlieren. All unser Planen und Kallkulieren ist gut und recht, doch schon morgen, ja sogar schon heute, können wir Menschen vor unserem Richter stehen. Gott hat uns beauftragt, unser Leben zu nutzen und Verwalter der Schöpfung zu sein (Gen. 1, 28). Doch kein Mensch hat die Möglichkeit, durch sein Tun, Planen, Sorgen auch nur einen einzigen Tag an sein Leben anzufügen (Mat. 6, 27). So empfiehlt Jakobus dann auch: „Sagt lieber: „Wenn der Herr es will, werden wir noch leben und dies oder jenes tun.““. (Jak 4, 15)
Dann können wir auch entspannt an die zweite Frage gehen. Wenn unser Leben nur aus Profit, Maximierung, Optimierung besteht, sind wir vom wirtschaftlichen Entwicklungspotential abhängig. Doch mit allem weltlichen ist es so, dass es Hochs und Tiefs gibt. Nur die göttliche Dreieinigkeit ist konstant. Er der da war, ist und sein wird. (Heb. 13, 8)
Was wir im Schämre in den vergangenen Monaten so getan haben, darf ich euch in diesem Freundesbrief mitteilen. Und, so Gott es will, auch einen Ausblick auf einige unserer zukünfigten Projekte geben.

Ehemaligentreff
Am 31. Oktober 2004 trafen sich über 30 ehemalige Jeune Filles und Jeune Hommes zu dem alljährlichen Ehemaligentreff des Schärme. Novum in diesem Jahr war, dass es anstelle von einem ganzen Wochenende auf den Sonntag reduziert wurde. Nach einem gemeinsamen Frühstück ging man als Gruppe in den Gottesdienst. Als danach alle mit dem Mittagessen fertig waren und man es sich bei Kaffee, Tee und Kuchen gemütlich gemacht hat, schaute man sich einige Bilder aus dem vergangenen Schärmejahr an und sah einen Zusammenschnitt des Portugallagers 2004. Es war für mich sehr spannend Menschen zu treffen, die den Schärme schon viel länger kennen und Teil der Geschichte sind. Auch dieses Jahr gibt es natürlich wieder ein Ehemaligentreffen. Zum Vormerken hier bereits das Datum: Sonntag, 02.10.05

Die Kuh die macht Muh
Etwas erstaunt waren die Teilnehmer der Jugendgruppe, als ich sie bat, mir ihr Geld für eine Kuh zu geben. Doch als ich sie dann beruhigt hatte und ihnen klar wurde, dass nicht ich eine Kuh kaufen wollte, legten die Jugendliche über CHF 400.—für unser Projekt Milchkuh zusammen. Nun aber von Anfang an. Die Hilfsorganisation WorldVision Schweiz setzt sich für nachhaltige Entwicklungshilfe ein. Eines ihrer Projekte ist es, denn Menschen eine eigenständige Existenzgrundlage zu vermitteln. In vielen Ländern reicht eine Milchkuh dafür beinahe aus. Die Milch ergänzt die Nahrung um viele wichtige Elemente und der Überschuss kann auf dem Markt verkauft werden. Die Kälber können jeweilen zur Mast oder Zucht verwendet werden, so dass schon bald ein eigener Betrieb entsteht. Nun haben wir also vom Schärme eine solche Kuh gekauft, respektive, wir lassen sie kaufen. WorldVision hat das Geld überwiesen bekommen und wir sind nun stolze Kuhverschenker.

Schneesportweekend
Von den zwei geplanten Wochenenden durften wir am 15./16. Januar 2005 bereits das erste Lager gemeinsam mit Moudon durchführen. Mit einer motivierten Schar gingen wir in aller Früh los, um den Samstag auch wirklich noch nutzten zu können. Das Wetter war während des ganzen Wochenendes ein wahrer Traum und auch über die Schneeverhältnisse konnte man sich nicht wirklich beschweren. Am Samstag abend versuchten wir dann Heissluftballone zu basteln, doch leider flog keines der drei Objekte. Sie gingen alle in einem kleinen Feuerball auf. Schade. Doch der Sonntag machte dies mit herrlichem Wetter wieder wett und so konnten wir nach getanem Hausputz die Pisten in vollen Zügen geniesen.
Das nächste Wochenende ist für den 5./6. März 2005 geplant und findet in Rougemont statt. Wie in den vergangenen Jahren werden wir dieses Lager gemeinsam mit Moudon, Montreux und Lausanne veranstalten und uns so schon einmal für den Einsatz in Portugal beschnuppern können.

Stami Cup
Um den Cup – Sieg des letzten Jahres zu verteidigen, stellten sich die Yverdoner Favoriten am 6. Februar ihren Herausfordern aus Lausanne, Cossonay, Moudon (zwei Teams), Montreux und Vallorbe/Payerne. In der Vorrunde waren sieben kraftzehrende Spiele zu meistern um die nötige Punktzahl zu erreichen, die einem einen Platz unter den ersten vier Teams sichern würde. Denn nur diese Mannschaften konnten sich in der Zwischenrunde noch für das Finale qualifizieren. Leider verpassten die Yverdoner Unihockeyspieler den vierten Rang aber knapp mit einem Punkt und spielte in der Zwischenrunde noch um die Plätze fünf bis acht. Die Energie und Motivation waren wahrscheinliche in der Vorrunde geblieben, so dass es in der Schlussrangliste leider nur zu einem sechsten Rang reichte. Doch das Yverdoner Team mit dem Motto „Hippies“ nahms gelassen und war mit seiner Leistung zufrieden.
Das zusammengeschlossene Team aus Vallorbe und Payerne hingegen überraschte nach einem dritten Rang in der Vorrunde mit brilliantem Spiel in der Zwischenrunde und konnte sich in einem hart umkämpften Finale den Cup mit einem 7:5 Sieg gegen Moudon I holen. So darf der Schärme auch nächstes Jahr wider Gastgeber für den Stami Cup sein. Voraussichtlicher Austragungsort ist Payerne.

Portugal
Mit jedem Tag rückt auch der Abreisetermin für unseren Arbeitseinsatz in Portugal näher. Am 24. März ist es schon wieder so weit, dass wir in den Reisecar steigen und die lange Fahrt in den Süden verschlafen werden. Bereits zum zehnten Mal machen die Jugendarbeiten aus Moudon und Yverdon gemeinsame Sache mit diesem Projekt und doch bietet dieses Jahr seine Einzigartigkeiten an. Denn dieses Mal werden wir nicht wie sonst üblich die ganze Zeit im Süden verbringen, sondern unsere Zeit in Portugal aufteilen. Die ersten paar Tage werden wir gemeinsam im Norden (Mafra) bleiben, um erst im Anschluss daran ganz in den Süden (Algave) zu fahren. Es hat noch ein paar wenige Plätze frei. Kurzentschlossene rufen am Besten rasch im Schärmebüro an, und dann schauen wir, was wir machen können.

Schärme Büsli
Im Januar mussten wir den Schärme Bus bei der Motorfahrzeugkontrolle vorführen gehen. Um nicht ein zweites Mal zur Kontrolle fahren zu müssen, brachten wir den Bus vorab in die Garage, da auch der Service fällig war. Bei der Prüfung des Fahrzeuges entdeckten dann die Mechaniker einige Mängel und machten uns einen Kostenvoranschlag für die Reperatur. Da der hintere Teil der Karosserie vom Rost ziemlich in Mitleidenschaft gezogen wurde, war die Instandsetzung sehr kostenintensiv. Wir entschieden uns dennoch, dem Schärmebüsli nochmals unter die Arme, oder besser gesagt Radkästen, zu greifen, und liesen ihn komplett überholen. Das hat sich ausgezahlt, mussten wir doch kein zweites Mal an die Prüfung.
Neben der besagten Karosseriearbeit mussten auch die vorderen Stossdämpfer, Bremsbeläge und die Aufhängung für das Getriebe ausgewechselt werden, so dass die Reperatur das Budget der Jugendarbeit mit über CHF 4500.—belastete. Beiliegend finden Sie einen Einzahlungsschein, womit Sie uns praktisch Helfen können, den Schärme und sein Büsli am Laufen zu halten. Herzlichen Dank.

Persönlich
Die Einarbeitungsphase ist nun mehr oder weniger vorbei und allmählich werden gewisse Aufgabe zur Routine. Es freut mich riesig, dass einige der Teilnehmer eine Beziehung zum Schärme aufgebaut haben, und schon auch mal unter der Woche vorbei schauen kommen. Auf der anderen Seite habe ich das Gefühl, einige der Jugendlichen überhaupt nicht zu erreichen. Doch so geht das Spiel. Und solange sie immer in die Jugendgruppe kommen, solange dürfen wir ihnen weitergeben, was uns wichtig ist.
Neben der Arbeit im Schärme studiere ich noch am IGW. Wie Völki wohl auch, profitiere ich sehr von dieser Kombination, so anstrengend es auch sein mag. Einige der Kurse sind sehr herausfordernd und unbequem, doch nur wenn wir aus unserer Schachtel hinaussteigen, können wir wirklich mit dem Herrn unterwegs sein. Und so werden einem häufig gerade die unbequemen Situationen zu den grössten Lehrmeistern und man merkt, wie Gott einem verändert.
So darf ich mich in Yverdon auch immer mehr zu Hause fühlen. Ein Grund dafür ist sicher die herzliche Art von vielen Mitgliedern der Kirchgemeinde und deren Mittragen des Schärme im Gebet. Ich hätte nie für möglich gehalten, dass ich einmal in der welschen Schweiz wohnen werde. Die französische Sprache und Mentalität waren mir nicht gerade ein Greuel, aber doch schon eher unsympatisch. Und nun merke ich, wie sich meine Einstellung langsam zu verändern beginnt und ich mich wohlfühlen kann, mich zu Hause fühlen kann.
Zum Schluss sende ich ein herzliches Dankeschön an Sie alle. Sie haben den Schärme geprägt. Sie haben ihn mit Gebet und Gabe am Leben erhalten. Sie sind es, die die wirkliche Arbeit tun. Danke, dass ich den Schärme nicht alleine trage, sondern Sie neben mir stehen und mit anpacken.

Wie geht’s der Kuh?

In der letzten Ausgabe der Schärmeseite haben wir Sie darüber informiert, dass wir als Jugendarbeit gerne eine Kuh kaufen würden. Die Teilnehmer aus den vier Gruppen haben über CHF 400.— zusammen gelegt, mehr als die Kuh kostet. Das Geld wurde an WorldVision Schweiz überwiesen und der Überschuss in die Kasse des Schärme gelegt. Ein Geschenk, das der Familie nachhaltig dienen wird.
Sonne, Schnee und Berge
Im Schärme dreht sich aber nicht alles nur um eine Kuh. Bereits haben wir den ersten Monat im neuen Jahr wieder hinter uns und durften einige Abende zusammen verbringen.
Mitte Januar gingen wir für ein Wochenende in die Berge, um mit unseren Skiern oder Snowboards über die Hänge zu gleiten. Ein wahrlich freudiges Erlebnis, hatten wir doch beste Wetterverhältnisse und wenn auch spärlich, so lag doch noch etwas Schnee auf den Hügeln. Es war auch ein erstes Treffen mit den JGlern aus Moudon, mit welchen wir ja dann im März nach Portugal fahren werden. Die Stimmung war super und bis auf einen leichten Muskelkater hier und dort dürfen wir dankbar sein, dass niemand ein Unfall hatte und alle müde aber wohlbehalten nach Hause gebracht werden konnten. Ein schönes Wochenende, das viel zu schnell vorbei ging.
Und der Februar?
Doch auch der Februar wird uns einiges an Programm bieten. Am 6. Februar werden wir in Yverdon den alljährlichen Stami-Cup austragen. Wie im letzten Jahr wird sich auch heuer im Unihockey aneinander gemessen. Yverdon als amtierender Cup-Halter versucht natürlich sein Bestes, an den Vorjahreserfolg anknüpfen zu können und den Cup noch einmal in Yverdon zu halten. Das Turnier findet in der Sporthalle des Kongresszentrums „La Marive“ in Yverdon statt und dauert den ganzen Tag. Teilnehmen können alle deutschsprachigen Jugendgruppen oder Jungscharen aus der Romandie. Besucher und Fans sind natürlich herzlich willkommen.
Im JG-Programm werden wir mit unserer kleinen Tour mitten durch das Leben des Menschen weiterfahren. Gemeinsam werden wir erleben, was es heisst, arm zu sein, und das Armut nicht nur eine Frage des Geldbeutels ist. Auch dem allgegenwärtigen Thema der Sexualität wollen wir uns widmen. Denn warum kann etwas von Gott Erschaffenes plötzlich ausarten und so viel Unheil anrichten. Wir wissen, dass das mit dem Nichtbefolgen der Spielregeln unseres Lebens zusammenhängt. Und so werden wir uns etwas Zeit nehmen, um uns mit den Regeln unseres Lebens vertraut zu machen.
Vorbereitung Portugal
Ende März werden wir für ein weiteres Arbeitslager nach Portugal gehen. Um unsere helfenden Hände bereits in diesem Monat etwas trainieren zu können, werden wir in der letzten Februarwoche einen Reinigungseinsatz durchführen. Wenn Sie eine Idee haben, wo etwas gereinigt oder aufgeräumt werden sollte, so lassen Sie es uns doch raschmöglichst wissen. Die Arbeit muss an einem Abend durchführbar sein.
Des „Schärme“ Mitglieder
Am 11. Februar wird der Schärme seine GV durchführen. Es würde uns freuen, einige neue Mitglieder aufnehmen zu können. Sollten Sie Interesse an einer kostenlosen Mitgliedschaft haben, so melden Sie sich doch einfach im Büro vom Schärme oder auch bei Pfarrer Christian Brand.

Projekt Schärmekuh ist erfolgreich abgeschlossen!!

Über die vergangenen JG-Abende wurden in den Gruppen über CHF 400 für die Kuh zusammengelegt. Das Geld wurde an WorldVision Schweiz überwiesen und schon bald darf eine Familie ihre Milchkuh abholen gehen.
Vielen Dank allen, die für diese Aktion gespendet haben. Schön, dass wir vom Schärme aus unserem Überfluss jemandem helfen konnten.

Urkunde

Die Schärme – Kuh

Unverständnis zeichnete sich in den Gesichtern der JG Teilnehmer ab, als ich ihnen erklärte, ich wolle eine Milchkuh kaufen und sie sollen mir dafür doch bitte ihr Erspartes geben. Was um alles in der Welt will er mit einer Kuh, fragte sich wohl so mancher. Ja, was will ich mit einer Kuh?
Die humanitäre Hilfsorganisation World Vision Schweiz setzt sich für nachhaltige und praktische Hilfe ein. So auch unter anderem mit Milchkühen. Diese werden an Familien in Not in den Bedarfsländern vermittelt. Denn eine Kuh stellt das Einkommen einer Familie mehr oder weniger sicher. Mit Milchprodukten zum Eigenkonsum und Verkauf, sowie mit Kälbern für die Mast oder Milchwirtschaft. Die Schärme Kuh ist also so etwas wie ein Weihnachtsgeschenk von uns. Und deshalb auch die Idee, dass wir die Kuh nur kaufen, wenn das Geld explizit von den Jungen für dieses Projekt zusammengelegt wird. Diesem Ziel sind wir bereits sehr nahe gekommen so dass ich mir sicher bin, dass es bald eine Kuh mit unserem Namen geben wird – denn natürlich erhoffe ich mir davon auch etwas Werbung für den Schärme. Obwohl, ich weiss dann nicht so recht ob ich eventuell Interessierte wirklich abholen gehen könnte. Afrika retour ist doch etwas über dem zeitlichen Rahmen.
Auch sonst kann ich auf ein spannendes erstes Halbjahr im Schärme zurück blicken. Das Feedback der Teilnehmer ist regelmässig sehr ermutigend. Programmmässig durften wir Verschiedenes zusammen unternehmen. Da gingen wir klettern, baden, bowlen. Dort wuschen wir einander die Füsse oder tauschten unsere Meinung und Erfahrung über Kirche, Jesus, Gott und die Welt aus. Die meisten der Abende können übrigens auf unserer Internetseite bestaunt werden. Unter www.jg‑schaerme.ch findet sich ein Fotoalbum mit immer wieder neuen Fotos. Das es den Jungen im Schärme gefällt zeigt sich meiner Meinung nach an den konstanten Besuchen der Abende und dem Einladen von Kollegen für die Treffen. Es ist mir eine riesige Hilfe, dass sie das tun und so auch noch weiter Jeune Fille, Jeune Homme oder Auszubildende vom Schärme erfahren. Wenn wir schon von Hilfe sprechen, dann möchte ich hier einmal ein riesiges Dankeschön an all jene richten, die sich Zeit nehmen für den Schärme zu beten – ich erfahre jeden Abend die Bewahrung auf den Strassen und die sich öffnenden Herzen der Jungen. Danke auch an all jene, die mir mit praktischem Anpacken unter die Arme greifen und natürlich auch ein riesiges Merci an alle, denen der Schärme am Herzen liegt und uns finanziell unterstützen.
Der Dezember mit der Adventszeit war für mich immer ein wenig der Monat, wo ich zurück schaue und mir über das vergangene Jahr Gedanken mache. Ich fragte mich, ob ich Gottes Willen getan habe, ob sein Willen in meinem Leben Platz gehabt hat. Es ist rückblickend meistens einfacher zu sehen, wo unser Vater im Himmel die Zügel in der Hand hatte, und wo ich selber versucht habe, den Rodeo meines Lebens zu reiten. Ich hätte mir nie träumen lassen, einmal in der welschen Schweiz zu leben und zu arbeiten. Doch ich bin von Herzen überzeugt, dass dies Gottes Wille ist und darüber freue ich mich. Sicher, den Schärme und die Schule nebeneinander zu machen ist eine grosse Herausforderung. Aber Christus in mir macht mich, macht uns stark (Phil 4, 13).
Mit dem neuen Jahr steht auch wieder ein neues Halbjahresprogramm auf den Beinen. Es sind wieder sehr verschiedene Sachen geplant und ich denke, es hat für jeden etwas dabei. So auch wieder zwei Wochenenden im Schnee (15./16. Jan und 5./6. März) und das Arbeitslager in Portugal (24. März bis 3. April). Sollten Sie noch jemanden kenne, der Jf/Jh’s aus der Deutschschweiz beschäftigt, so lassen Sie mich das bitte wissen. Es wäre zu schade, wenn jemand den Schärme nicht kennen lernen würde.

Dezember 2004

Am letzten Oktobertag trafen sich die ehemaligen Schärmegänger zum alljährlichen Ehemaligentreff. Dieses Jahr wurde aber anstelle eines ganzen Wochenendes nur ein Sonntag miteinander verbracht. Viele der früheren jf’s/jh’s nutzten die Gelegenheit, um gleich bei ihren Madames und Monsieurs zu übernachten.
Nach einem gemeinsamen Frühstück ging man zusammen in die Kirche und genoss anschliessend ein feines Spaghettimittagessen. Bei Kuchen, Guetzli und Kaffee lies sich dann herrlich über die Erlebnisse der Vergangenheit plaudern. Etwa 30 Ehemalige kamen zum Treffen und repräsentierten die Schärmeära von 1988 bis 2004. Auch Evi und Völki Clausen kamen mit ihrer Jungmannschaft angereist. Doch nicht nur das gemeinsame Austauschen lies die Zeit flugs vergehen. Es wurde auch ein Filmzusammenschnitt des Arbeitslager in Portugal von diesem Frühling und einige Bilder vom Missionseinsatz des Jugendarbeiters in Nordamerika gezeigt.
Mit einer gemeinsamen Abendmahlfeier endete die Gruppe das diesjährige Ehemaligentreffen und alle gingen mit neuen Eindrücken und wohl dem einen oder anderen Schmunzeln wieder nach Hause.
Obwohl das Treffen kostenlos angeboten wurde, kamen trotzdem genügend Spenden zusammen, um alle Kosten voll zu decken. Ein grosses Dankeschön an alle, auch speziell an alle Helfer im Hintergrund.
Mir hat das Ehemaligentreffen sehr gefallen. Auch den Erlebnissen seit der Rückkehr in die Deutschschweiz zu lauschen war sehr spannend – was mir auch gleich eine Idee fürs nächste Programm gab. Ich wünsche allen Ehemaligen Gottes Segen und seine Führung in allen Bereichen.
Es ist schön zu sehen, wie die meisten Jungen regelmässig an den Abenden teilnehmen. So ist es möglich, einen Roten Faden durch das Programm zu legen und gemeinsam Schritte zu wagen.
Wir haben vor ungefähr einem Monat eine kleine Serie über Jesus gestartet. Angefangen mit der Frage, warum Jesus den überhaupt so wichtig ist über den Jesus Film von Mel Gibson und Gesprächsabenden zu persönlichen Diskussionen über den Glauben. Es ist gewaltig zu sehen, wie der Heilige Geist in den Herzen dieser jungen Menschen wirkt.
Es entstehen auch mehr und mehr gute Beziehungen auf persönlicher Ebene und immer öfter läutet die Türglocke und jemand vom Schärme steht draussen. Ob sie jeweils kommen um zu plaudern, oder einfach das Internet zu brauchen – wer weiss. Auf jeden Fall freue ich mich immer über diese Besuche.
Im Dezember werde ich wieder mal meiner Vaterlandspflicht nachgehen dürfen und drei Wochen im Militär sein. Der Schärme Anrufbeantworter und David Rüetschi werden mich aber kompetent vertreten. Ich wünsche Ihnen allen eine gesegnete Adventszeit, die unserem Herrn Jesus würdig ist und nicht von dieser Welt diktiert wird.

November 2004

Diese Ausgabe trägt den Titel „Von Gott und der Welt“. Wo liegen die Herzen der Teilnehmer vom Schärme. In der Welt oder bei Gott? Nach Matthäus 6,21 wissen wir, dass „Herz“ auch mit „Schatz“ ersetzt werden kann. Wo liegen also die Schätze der Jungen, wo die Meinen oder die Ihrigen?
Zum jetzigen Zeitpunkt haben schon über 170 Jugendliche den Schärme in diesem Semester besucht. Das sind pro Woche ungefähr 30 Menschen, die auf unterschiedliche Weise in dieser Welt unterwegs sind. Unterschiedlich insofern, als das einige von ihnen Jesus als ihren persönlichen Retter angenommen haben und andere nicht – und vielleicht auch nie werden. Diese weite Spanne gibt mir auf der einen Seite sehr zu schaffen. Denn ich weiss manchmal nicht, wie ich einen Abend gestallten soll, so dass lebendige Christen Nahrung erhalten und Suchende den Weg finden. Ich muss mir jedes Mal wieder bewusst werden, dass mir der Heilige Geist zur Seite steht und unmögliches möglich macht. Und so hat diese Differenz auf der anderen Seite auch etwas sehr motivierendes. Ich werde von einigen der Teilnehmer immer wieder durch ihre Liebe für Jesus, ihrem Wissen und Erfahrungen, die sie schon mit Jesus machen durften überrascht.
Bei der Vorbereitung auf den Themenabend „Warum Jesus?“ wurde mir dann erneut bewusst, dass ich selber nichts an den Lebenswegen der Jugendlichen ändern kann. Nicht durch noch so gute Abende oder gutes Vorbild sein. Ich kann mich nur bereit erklären, Werkzeug in Gottes Hand zu sein und IHN wirken zu lassen. Mir wurde die Stelle  aus 1. Korinther 3,5-10 sehr wichtig. Wir müssen sähen und wir müssen wässern entsprechend unseren Begabungen und Berufung. Doch es liegt nicht an uns, Wachstum zu produzieren. Gott alleine hat die Möglichkeit dazu.
Die Wege, die Gott dafür einschlägt, sind mir meistens nicht verständlich. Da habe ich doch soviel in die Vorbereitung investiert und mir viel Mühe bei der Umsetzung am Abend gegeben und doch scheint nichts davon bei den Jungen anklang zu finden. An mir zweifelnd bringe ich die JGler im Anschluss dann nach Hause und im Auto entstehen Gespräche, wie ich sie mir eigentlich für den Abend gewünscht hätte.
Mir wurde bewusst, dass es nötig ist, dass ich für diese Arbeit mein Bestes gebe aber nicht erwarten darf, das auch geschieht was ich durch meinen Einsatz erhoffe. In der Jüngerschaftsschule in Kanada reisten wir während drei Monaten durch Nordamerika um in verschiedenen Gemeinden Halt zu machen und ihnen zu dienen. Jedes mal wenn der Samen den wir säten zu spriessen schien hiess es für uns, das Lager abzubrechen und weiter zu ziehen. Matthäus 6,2 wird laut wo es heisst, dass wenn wir etwas tun um von anderen geehrt zu werden, wir dadurch unseren Lohn schon empfangen haben. Und darum geht es doch. Denn die Zeit die uns auf dieser Welt vergönnt ist dient unter anderem dazu, unseren Schatz im Himmel so kostbar wie möglich zu machen (Mk 10,21). Ich kann es kaum erwarten, all meine Schätze im Himmel zu sehen, sie zusammen zu packen und zu Jesus zu eilen um Ihm alles darzubieten.
Doch sind wir alle froh um Ermutigung und Zuspruch. Und so freue ich mich immer wieder über Rückmeldungen von den Teilnehmern und Zuspruch aus den Reihen der Gemeinde. Lassen Sie also auch mich Ihnen Dank aussprechen. Herzlichen Dank für all Ihre Gebete und Gaben, die den Schärme am Leben erhalten – geistlich wie auch institutionell.
Als kleine Gebetshilfe möchte ich Ihnen einige Dinge ans Herzen legen. Zum Einen haben wir zu Danken für all die Bewahrung während den Autofahrten oder sportlichen Aktivitäten. Für all die finanzielle Unterstützung. Für jedes einzelne Gebet oder Gedanke. Für alle regelmässigen Teilnehmer und für jene welche nur ab und zu kommen. Zu danken haben wir auch für jedes Wort, dass Gott zu uns geredet hat. Und da Martin Luther uns dazu bestärkt hatte, Grosses von Gott zu bitten, möchte ich Sie ermutigen, für folgendes zu bitten: für klare Führung während den Abenden, für tief berührte Teilnehmer, für das Machen nötiger Entscheidungen, für finanzielle Unterstützung, für Leiter welche bei Absenzen und Mehrbedarf aushelfen und für alle Jeune-filles und Jeune-hommes die bis jetzt noch nie in den Schärme kamen und vielleicht noch nicht einmal wissen, dass es ihn gibt.
Das Beste zu geben, das gilt also auch für Sie, die Sie für den Schärme beten. Jedes Wort Ihres Gebetes soll aus Ihrem Herzen kommen und nicht nur so über die Lippen gleiten. Niemand weiss von Ihrem Gebet und so dürfen Sie sicher sein, dass Ihr Schatz im Himmel kostbarer und kostbarer wird.

Oktober 2004

In dieser Ausgabe möchte ich Sie etwas an meinen Gedanken teilhaben lassen.
Zum einen Gedanken des Staunens. Denn als ich mich durch all die Unterlagen durcharbeitete und sah, was in der Vergangenheit alles geleistet wurde, konnte ich einfach nur Staunen. Staunen ab dem Wirken Gottes in und durch diese Arbeit. Natürlich kam in mir dadurch auch die Frage auf, ob ich dem gerecht werden könne. Ob meine Arbeit auch Spuren hinterlassen würde. Ich begann meine Planung an diesen Werken und Erfolgen der Vergangenheit zu orientieren. Doch bald merkte ich, dass das nicht das richtige Vorgehen war. Natürlich sollen wir aus unser Vergangenheit lernen. Doch sollte sie nicht bestimmend für unser Zukunft sein. Einzig Gott hat das Recht, unsere Zukunft zu bestimmen. Also begann ich Gott zu fragen, was er mit mir und dieser Arbeit vorhabe.
Auch erfüllten mich Gedanken der Dankbarkeit. So viele Menschen durften ihr Leben im Welschland, in einer JG und vielleicht sogar im Schärme dem Herrn übergeben. Auch der Prediger in meiner vorherigen Gemeinde in Sissach, hat seine Entscheidung in einer Jugendgruppe im Welschland gemacht. Von wie vielen mehr haben wir keine Ahnung. Wie viele verrichten irgendwo ihren Dienst und denken vielleicht immer noch an ihre Zeit im Schärme zurück.
Das brachte mich aber auch zu Gedanken der Wehmut. Wehmut ab all jenen, die mit ganzem Herzen ihr Leben dem Herrn gegeben haben und dann, zurück in der Heimat, den Anschluss nicht gefunden haben. Junge Menschen die durch das Netz von Beziehungen gefallen sind und nirgendwo Anschluss gefunden haben oder denen nicht nachgefragt wurde. Nur der Herr kennt ihre Zahl und kann sich ihrer erbarmen.
Doch blieben meine Gedanken nicht daran haften. Denn worauf man sich fokussiert, dahin bewegt man sich auch unweigerlich. Und es kamen mir Gedanken der Hoffnung.
Hoffnung für all jene Menschen, die im nächsten Jahr in den Schärme kommen werden. Hoffnung, dass unser Herr Jesus ihnen persönlich begegne. Hoffnung das er diese Arbeit segne und er sie Frucht tragen lässt. Denn nicht um sonst hat Jesus seinen Jüngern und uns gelehrt „…Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden…“ (Mt 6,10) zu  beten. Wir sollen die Hoffnung, ja die Erwartung nie aufgeben, dass er sein Reich baut – auch durch uns.
Doch mit allem beten, mit allem die Arbeit dem Herrn hinlegen wurde ich zunehmend unruhiger. Der erste JG Abend rückte näher und ich versuchte alles zu Planen und an alles zu Denken. Obwohl ich wusste, dass viele für mich und den Schärme beteten, fühlte ich mich zunehmend alleine. In Sissach wo ich während den letzten Jahren in der Jungschararbeit war, hatten wir immer ein Team. Und wenn jemand schwach wurde, dann konnten ihm die anderen weiterhelfen. So heisst es auch im Prediger 4,20 „Wehe aber dem, der alleine ist, wenn er fällt und kein zweiter da ist, um ihn aufzurichten.“
Doch von Verzweiflung war und bin ich weit entfernt. Ich weiss, dass Gott in den Schwachen stark sein will. Und auch wenn ich noch zu oft meiner eigenen Stärke vertraue, so weiss ich doch, dass er mich nicht hängen lassen wird.
Und so ging ich dann wohl mit zitternden Knien aber guten Mutes in die ersten JGs. Ich erlebte was man wohl als Wechselbad der Gefühle bezeichnen würde. Denn zum Einen kriegte ich sehr liebevolle und positive Rückmeldungen von den Besuchern. Doch sind mir auf der anderen Seite leider auch Fehler unterlaufen, die meiner Ansicht nach eigentlich nicht hätten sein müssen. Ich hatte den Eindruck, dass ich nicht genügend auf die Teilnehmer eingehen konnte. Doch fühlte ich mich mehr dem Programm verpflichtet.
Ich glaube aber, dass der Herr meine Fehler, meinen Eifer und meinen Versuch das Bestes zu geben brauchen kann und das auch tat. Zum Beispiel hat mir eines der Jeunes Filles gesagt, dass es Schlechtes von dieser JG gehört habe. In der zweiten Woche aber, erhielt ich von ihr eine Nachricht, dass sie sich in der JG sehr wohl fühle und froh sei, kommen zu können! Hallelujah!
Was ich also in den letzten Wochen erneut lernte war, dass vieles, wenn nicht gar alles was Gott in dieser Arbeit tun wird auf der Beziehungsebene gründen wird. Ich bitte Gott deshalb auch um Unterstützung. Es ist mir noch nicht klar, ob er mir ein Team zur Seite stellen wird oder welche Form diese Unterstützung sonst annehmen wird. Und ehrlich gesagt überlasse ich das auch lieber dem Herrn.
Was ich aber weiss ist, dass ich auf die Gebete von euch, meinen Brüdern und Schwestern im Herrn angewiesen bin. Ich brauche die Rückendeckung und die Schwinge des Gebetes um diese Arbeit zu tun. Vielen Dank für jeden Gedanken, den Ihr dem Schärme schenkt.

Herbst 2004

Gehen und Kommen?
Liebe Freunde des Schärme. Wie Sie in der letzten Ausgabe lesen konnten, haben sich Völki und seine Familie vom Schärme verabschiedet und wirken nun in der Jugendarbeit des EGW Bern mit. Doch den Schärme gibt es noch. Und als neuer Leiter freue ich mich, Ihnen diesen ersten Freundesbrief schreiben zu dürfen. Jene unter Ihnen, welche das Gemeindeblatt der Kirchgemeinde Yverdon erhalten, konnten ja bereits einiges über mich lesen. Ich möchte aber alle anderen nicht im Dunkeln über meine Person lassen.

C’est qui ce Matthias?
Wenn in der Bibel jemand vorgestellt wurde, dann meistens mit seinem Namen, dem Namen seiner Eltern und seinem Herkunftsort. In meinem Falle würde das dann so lauten: Ich bin Matthias, Sohn von (Ben) Hans und Sylvia Liechti – Ledermann aus Rümlingen Baselland. Doch vielleicht ist man heute neugieriger als dazumal, denn wer gibt sich schon noch mit einer so kurzen Vorstellung zufrieden?

Also, ich durfte mit drei Schwestern in einem gläubigen Elternhaus aufwachsen. Meine Eltern waren in der Landwirtschaft tätig und um nichts in der Welt möchte ich es missen, auf einem Bauernhof aufgewachsen zu sein – auch wenn ich so manche Narben davon getragen habe. Nach der obligatorischen Schulzeit ging ich an das Gymnasium mit dem festen Ziel, Linienpilot zu werden. Doch das sollte nicht sein und ich wechselte in eine kaufmännische Ausbildung. Nachdem ich Diese im letzten Jahr abgeschlossen hatte, ging ich für ein gutes halbes Jahr nach Kanada. Ich besuchte dort eine Jüngerschafts- Missionsschule von JMEM (Jugend mit einer Mission) und erlebte gewaltiges mit dem Herrn Gott. In dieser Zeit wurde mir klar, dass ich mich für den vollzeitlichen Dienst ausrüsten solle. Zurück in der Schweiz meldete ich mich dann am IGW (Institut für Gemeindebau und Weltmission) an und drücke dort seit diesem Sommer die Schulbank.

Doch ein Leben besteht ja nicht nur aus Schule und Ausbildung – auch wenn wir Schweizer da schon sehr viel Gewicht drauf legen. In meiner Freizeit bin ich sehr gerne draussen am mich bewegen – am liebsten in den Bergen. Auch in die Jungschar ging ich immer sehr gerne und wurde schliesslich auch Leiter was mir sehr viel Freude bereitete. Computer und Bücher haben ebenfalls eine gewisse Anziehungskraft auf mich und so wird es mir kaum langweilig.

Das diese Zeilen auch keine vollumfängliche Vorstellung sind, ist mir bewusst. Es würde mich aber freuen, Sie am Ehemaligen Treff begrüssen zu dürfen und kennen zu lernen.

Und der Schärme?
Den Schärme gibt es natürlich auch noch – doch wie in der letzten Ausgabe erwähnt, in einer etwas erweiterten Form. Denn neben der evangelischen Jugendarbeit in Yverdon und Umgebung, zählen neu auch eine Jugendgruppe und Jungschar in Payerne zum Tätigkeitsfeld. Die Gruppe in Yverdon ist aufgeteilt in eine Ostgruppe, die sich in Yverdon trifft, und einer Westgruppe mit Treffpunkt in Vallorbe. Die Jungschar in Payerne wird von deutschsprachigen Kindern mit festem Wohnsitz im Welschland besucht. Auch für die Jugendgruppe ist das zur Zeit noch der Fall. Doch ist in der Payerner JG klar die Idee, dass man das Angebot auch für Jeune-Filles und Apprentis offen hält. Diese Arbeit befindet sich aber noch recht im Aufbau und wie der Volksmund sagt: „Guter Ding will Weile haben“ Ich hoffe allerdings, dass diese „Weile“ absehbar wird.

Aller Anfang ist schwer?
In allen vier Gruppen zusammen haben wir zur Zeit etwas über 30 Teilnehmer. Das mag auf den ersten Blick nach wenig ausschauen, doch scheint die Teilnehmerzahl langsam zu wachsen. Für mich hat das sowohl Vor- wie auch Nachteile. Denn auf der einen Seite kann ich mich so besser auf die einzelnen Teilnehmer einlassen, auf der anderen Seite weiss ich aber, dass es noch mehr „Kunden“ im Einzugsgebiet hätte, von denen ich noch keine Adresse habe und die vielleicht keine Ahnung vom Schärme haben.

Auch bin ich eine Mitarbeiterliste am Aufbauen um ein kleines, fähiges Team zusammen zu stellen. Mich im Schärme überflüssig zu machen ist sicher nicht das Ziel. Doch muss das Angebot gewährleistet werden, wenn ich verhindert bin. Sollte jemand Interesse daran haben, sich mit ein wenig Zeit praktisch im Schärme zu investieren, dann lassen Sie es mich doch bitte wissen. Gesucht sind Leute für Fahrdienst und auch die (regelmässige oder spontane) Mitarbeit an den einzelnen Abenden (montags in Payerne, dienstags in Yverdon und mittwochs in Vallorbe). Bitte geben Sie mir auch bescheid, wenn Sie früher schon auf einer Fahrdienst- oder sonst einer Mitarbeiterliste gewesen sind. Bei der Übernahme der Adressdatenbank war mir leider nicht ganz klar, wer aktiv mitarbeitet und wer nur ab und zu seine Dienste zur Verfügung stellt oder gestellt hat. Ich hoffe Sie verzeihen mir, dass ich den Freundesbrief für solche administratorische Mitteilungen verwende.

Und der erste Eindruck?
Das erste Treffen haben wir in allen Gruppen dazu verwendet, einander etwas kennen zu lernen. Es ist spannend zu sehen, wie sich so unterschiedliche Menschen aus den verschiedensten Ecken der Schweiz doch verstehen können und wie die Sprache verbinden kann. Eine der Teilnehmerinnen kam am ersten Abend zu mir und sagte, sie hätte nicht sehr gutes von der JG gehört und wolle sich das Ganze mal mit eigenen Augen ansehen. Ich war persönlich überrascht, dass sie in der nächste Woche wieder kam und mir danach sogar mitteile, dass sie sich sehr wohl fühle.

Einige der Teilnehmer haben untereinander auch schon Freundschaft geschlossen, und man hört sie sich miteinander für den Ausgang verabreden. Ich bin dankbar, dass der Schärme ein Ort der Begegnung ist. Mein persönliches Gebet bleibt aber, dass die Teilnehmer nicht nur mir und einander begegnen, sondern dass sie den Herrn Jesus im Schärme persönlich kennen lernen dürfen. Deshalb hat mich ein Email letzte Woche besonders gefreut wo es hiess: „Seit der letzten JG glaube ich wieder an Gott und vertraue ihm von Neuem. Ich habe viel aus meiner Vergangenheit abgelegt was ich nie für möglich gehalten hätte.“ Ich hoffe fest, dass dieser Entschluss immer fester werden darf und Leben verändert.

Auf der anderen Seite hat es aber auch Teilnehmer die offen bekunden, dass sie nichts von Gott wissen wollen und das die Kirche sowieso nur die Menschen anlüge. Es freut und überrascht mich, dass jene Teilnehmer trotzt der christlichen Botschaften und Grundwerten regelmässig an die Treffen kommen und sich auch aktiv beteiligen. Dass ich zwischen diesen Extremen nicht vermitteln kann, ist mir sehr klar geworden, als wir letzthin über die Gemeinde Jesu diskutierten. Es tut dann speziell gut zu wissen, dass Jesus sich selber jedem bekannt machen kann und wir nur Willens sein sollen, von IHM dafür gebraucht zu werden.

Und das ist auch meine Motivation. Denn ohne diese Zuversicht wäre diese Arbeit wohl nicht fruchtbar und hätte sicher nicht all die Jahre bestanden. Ich bin gespannt, in welche Richtung der Schärme sich entwickeln wird. Und obwohl ich erst angefangen habe den Schärme zu leiten, möchte ich die Zügel loslassen und zuschauen, wohin uns der Heilige Geist bringt.

Was kommt nun?
Das Programm des aktuellen Semesters besteht aus Diskussionsabenden und Aktivitäten. Wen es interessiert was wir gerade treiben, kann sich gerne über Internet unter www.jg-schaerme.ch informieren. Es würde mich natürlich sehr freuen, auch einmal einen Gästebucheintrag von Ihnen lesen zu dürfen.

Die Schneeweekends in Gstaadt und Rougemont sind wie auch der Arbeitseinsatz in Portugal wieder mit auf dem Programm. Ich persönlich freue mich sehr auf diese Tage, bieten sie doch die Möglichkeit, die Leute von einer anderen Seite und vor allem für eine längere Zeitspanne kenne zu lernen.

September 2004

Ein neues Gesicht huscht durch die Gemäuer der Kirchgemeinde Yverdon les Bains. Matthias Liechti übernimmt ab diesem Sommer die Jugendarbeiter Stelle im Schärme.
„Mit drei Schwestern bin ich auf einem Bauernhof im Baselland aufgewachsen. Die biblischen Geschichten faszinierten mich schon in der Sonntagsschule und ich konnte es kaum erwarten in die Jungschar zu dürfen. Mit neun Jahren war es dann endlich soweit und ich war mit einem kurzen Unterbruch bis im vergangenem Sommer dabei.
Nach der obligatorischen Schulzeit ging ich weiter ans Gymnasium musste dann aber fest stellen, dass Gott mich nicht dort haben wollte. Die kaufmännische Lehre hingegen lief wie am Schnürchen und Gott legte seinen Segen auf diese Zeit. Nach dem Lehrabschluss ging ich nach Kanada um dort an einer Jüngerschaftsschule von JMEM teilzunehmen. Diese sechs Monate stellten sich als extrem segensreich für mich heraus. Gott zeigte mir, was er mit meinem Leben vorhatte und gemeinsam mit den Mitschülern durfte ich viel mit und durch den Dreieinigen Gott erleben und erfahren. Es war in Kanada wo ich realisierte, dass der König der Könige mit jedem von uns eine persönliche und intime Beziehung sucht.
Zurück in der Schweiz habe ich bei einigen theologische Schulen geschnuppert und mich schlussendlich für eine Ausbildung am IGW entschieden. Über das Internet habe ich mich dann um die Stelle hier im Schärme beworben und Gott öffnete die Tür.
In meiner Freizeit treibe ich gerne Sport und man findet mich auch häufig vor dem Computer. Eine meiner grössten Leidenschaften ist das Snowboarden und so ziemlich alles andere was man in den Bergen machen kann.
Ich bin sehr gespannt, was in den nächsten Jahren auf mich zukommen wird und was Gott uns erreichen lässt. Ich freue mich auch Sie persönlich kennen lernen zu können.“