Herbst 2004

Gehen und Kommen?
Liebe Freunde des Schärme. Wie Sie in der letzten Ausgabe lesen konnten, haben sich Völki und seine Familie vom Schärme verabschiedet und wirken nun in der Jugendarbeit des EGW Bern mit. Doch den Schärme gibt es noch. Und als neuer Leiter freue ich mich, Ihnen diesen ersten Freundesbrief schreiben zu dürfen. Jene unter Ihnen, welche das Gemeindeblatt der Kirchgemeinde Yverdon erhalten, konnten ja bereits einiges über mich lesen. Ich möchte aber alle anderen nicht im Dunkeln über meine Person lassen.

C’est qui ce Matthias?
Wenn in der Bibel jemand vorgestellt wurde, dann meistens mit seinem Namen, dem Namen seiner Eltern und seinem Herkunftsort. In meinem Falle würde das dann so lauten: Ich bin Matthias, Sohn von (Ben) Hans und Sylvia Liechti – Ledermann aus Rümlingen Baselland. Doch vielleicht ist man heute neugieriger als dazumal, denn wer gibt sich schon noch mit einer so kurzen Vorstellung zufrieden?

Also, ich durfte mit drei Schwestern in einem gläubigen Elternhaus aufwachsen. Meine Eltern waren in der Landwirtschaft tätig und um nichts in der Welt möchte ich es missen, auf einem Bauernhof aufgewachsen zu sein – auch wenn ich so manche Narben davon getragen habe. Nach der obligatorischen Schulzeit ging ich an das Gymnasium mit dem festen Ziel, Linienpilot zu werden. Doch das sollte nicht sein und ich wechselte in eine kaufmännische Ausbildung. Nachdem ich Diese im letzten Jahr abgeschlossen hatte, ging ich für ein gutes halbes Jahr nach Kanada. Ich besuchte dort eine Jüngerschafts- Missionsschule von JMEM (Jugend mit einer Mission) und erlebte gewaltiges mit dem Herrn Gott. In dieser Zeit wurde mir klar, dass ich mich für den vollzeitlichen Dienst ausrüsten solle. Zurück in der Schweiz meldete ich mich dann am IGW (Institut für Gemeindebau und Weltmission) an und drücke dort seit diesem Sommer die Schulbank.

Doch ein Leben besteht ja nicht nur aus Schule und Ausbildung – auch wenn wir Schweizer da schon sehr viel Gewicht drauf legen. In meiner Freizeit bin ich sehr gerne draussen am mich bewegen – am liebsten in den Bergen. Auch in die Jungschar ging ich immer sehr gerne und wurde schliesslich auch Leiter was mir sehr viel Freude bereitete. Computer und Bücher haben ebenfalls eine gewisse Anziehungskraft auf mich und so wird es mir kaum langweilig.

Das diese Zeilen auch keine vollumfängliche Vorstellung sind, ist mir bewusst. Es würde mich aber freuen, Sie am Ehemaligen Treff begrüssen zu dürfen und kennen zu lernen.

Und der Schärme?
Den Schärme gibt es natürlich auch noch – doch wie in der letzten Ausgabe erwähnt, in einer etwas erweiterten Form. Denn neben der evangelischen Jugendarbeit in Yverdon und Umgebung, zählen neu auch eine Jugendgruppe und Jungschar in Payerne zum Tätigkeitsfeld. Die Gruppe in Yverdon ist aufgeteilt in eine Ostgruppe, die sich in Yverdon trifft, und einer Westgruppe mit Treffpunkt in Vallorbe. Die Jungschar in Payerne wird von deutschsprachigen Kindern mit festem Wohnsitz im Welschland besucht. Auch für die Jugendgruppe ist das zur Zeit noch der Fall. Doch ist in der Payerner JG klar die Idee, dass man das Angebot auch für Jeune-Filles und Apprentis offen hält. Diese Arbeit befindet sich aber noch recht im Aufbau und wie der Volksmund sagt: „Guter Ding will Weile haben“ Ich hoffe allerdings, dass diese „Weile“ absehbar wird.

Aller Anfang ist schwer?
In allen vier Gruppen zusammen haben wir zur Zeit etwas über 30 Teilnehmer. Das mag auf den ersten Blick nach wenig ausschauen, doch scheint die Teilnehmerzahl langsam zu wachsen. Für mich hat das sowohl Vor- wie auch Nachteile. Denn auf der einen Seite kann ich mich so besser auf die einzelnen Teilnehmer einlassen, auf der anderen Seite weiss ich aber, dass es noch mehr „Kunden“ im Einzugsgebiet hätte, von denen ich noch keine Adresse habe und die vielleicht keine Ahnung vom Schärme haben.

Auch bin ich eine Mitarbeiterliste am Aufbauen um ein kleines, fähiges Team zusammen zu stellen. Mich im Schärme überflüssig zu machen ist sicher nicht das Ziel. Doch muss das Angebot gewährleistet werden, wenn ich verhindert bin. Sollte jemand Interesse daran haben, sich mit ein wenig Zeit praktisch im Schärme zu investieren, dann lassen Sie es mich doch bitte wissen. Gesucht sind Leute für Fahrdienst und auch die (regelmässige oder spontane) Mitarbeit an den einzelnen Abenden (montags in Payerne, dienstags in Yverdon und mittwochs in Vallorbe). Bitte geben Sie mir auch bescheid, wenn Sie früher schon auf einer Fahrdienst- oder sonst einer Mitarbeiterliste gewesen sind. Bei der Übernahme der Adressdatenbank war mir leider nicht ganz klar, wer aktiv mitarbeitet und wer nur ab und zu seine Dienste zur Verfügung stellt oder gestellt hat. Ich hoffe Sie verzeihen mir, dass ich den Freundesbrief für solche administratorische Mitteilungen verwende.

Und der erste Eindruck?
Das erste Treffen haben wir in allen Gruppen dazu verwendet, einander etwas kennen zu lernen. Es ist spannend zu sehen, wie sich so unterschiedliche Menschen aus den verschiedensten Ecken der Schweiz doch verstehen können und wie die Sprache verbinden kann. Eine der Teilnehmerinnen kam am ersten Abend zu mir und sagte, sie hätte nicht sehr gutes von der JG gehört und wolle sich das Ganze mal mit eigenen Augen ansehen. Ich war persönlich überrascht, dass sie in der nächste Woche wieder kam und mir danach sogar mitteile, dass sie sich sehr wohl fühle.

Einige der Teilnehmer haben untereinander auch schon Freundschaft geschlossen, und man hört sie sich miteinander für den Ausgang verabreden. Ich bin dankbar, dass der Schärme ein Ort der Begegnung ist. Mein persönliches Gebet bleibt aber, dass die Teilnehmer nicht nur mir und einander begegnen, sondern dass sie den Herrn Jesus im Schärme persönlich kennen lernen dürfen. Deshalb hat mich ein Email letzte Woche besonders gefreut wo es hiess: „Seit der letzten JG glaube ich wieder an Gott und vertraue ihm von Neuem. Ich habe viel aus meiner Vergangenheit abgelegt was ich nie für möglich gehalten hätte.“ Ich hoffe fest, dass dieser Entschluss immer fester werden darf und Leben verändert.

Auf der anderen Seite hat es aber auch Teilnehmer die offen bekunden, dass sie nichts von Gott wissen wollen und das die Kirche sowieso nur die Menschen anlüge. Es freut und überrascht mich, dass jene Teilnehmer trotzt der christlichen Botschaften und Grundwerten regelmässig an die Treffen kommen und sich auch aktiv beteiligen. Dass ich zwischen diesen Extremen nicht vermitteln kann, ist mir sehr klar geworden, als wir letzthin über die Gemeinde Jesu diskutierten. Es tut dann speziell gut zu wissen, dass Jesus sich selber jedem bekannt machen kann und wir nur Willens sein sollen, von IHM dafür gebraucht zu werden.

Und das ist auch meine Motivation. Denn ohne diese Zuversicht wäre diese Arbeit wohl nicht fruchtbar und hätte sicher nicht all die Jahre bestanden. Ich bin gespannt, in welche Richtung der Schärme sich entwickeln wird. Und obwohl ich erst angefangen habe den Schärme zu leiten, möchte ich die Zügel loslassen und zuschauen, wohin uns der Heilige Geist bringt.

Was kommt nun?
Das Programm des aktuellen Semesters besteht aus Diskussionsabenden und Aktivitäten. Wen es interessiert was wir gerade treiben, kann sich gerne über Internet unter www.jg-schaerme.ch informieren. Es würde mich natürlich sehr freuen, auch einmal einen Gästebucheintrag von Ihnen lesen zu dürfen.

Die Schneeweekends in Gstaadt und Rougemont sind wie auch der Arbeitseinsatz in Portugal wieder mit auf dem Programm. Ich persönlich freue mich sehr auf diese Tage, bieten sie doch die Möglichkeit, die Leute von einer anderen Seite und vor allem für eine längere Zeitspanne kenne zu lernen.

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