So lautete das Motto unseres Abschlusstages des diesjährigen Schärmejahres. Bei „Ende“ denke ich häufig an die Sintflut (1 Mos 6, 17ff) oder das Ende dieser Welt (z.B. Mat 13, 49). Wer weiss schon, wann der Becher des Zorn Gottes voll ist und er nicht mehr zurückhält (Off 14, 9f)?
Doch ist Gott nicht das Ende. In Off 22, 13 lesen wir, dass sich Gott als Anfang und Ende (Alpha und Omega (Omega entspricht im lat. Alphabet dem Z) offenbart. Er schafft nicht ein Ende ohne einen anderen Anfang. Das sehen wir durch die ganze Bibel hindurch. Eigentlich müsste es bei Gott eher lauten, dass er anfängt – und wir reiten es zu Ende. So hat er die Schöpfung in guter Absicht gemacht (1 Mos 1, 31) – wir haben sie mit dem Sündefall kaputt gemacht. So hat er die Familie als Ort der Liebe erschaffen – wir haben sie mit Neid erfüllt (1 Mos 4, 5b). So hat er Adam und Eva auch ausserhalb des Paradieses Leben ermöglicht – wir haben es getötet (1 Mos 4, 8). So war auch die Sintflut die einzige Möglichkeit, noch einmal beginnen zu können.
Ein guter Freund von mir programmiert in seinem Job Computerprogramme. Vieles wird unternommen, um die geleistete Arbeit zu bewahren, wenn man sich in einer Sackgasse befindet. Doch irgendwann kommt der Moment, wo der ganze Code gelöscht wird, um noch einmal von vorne zu beginnen – wo einem noch alle Möglichkeiten offen stehen. Durch die Erfahrung weiss man, welcher Weg nicht zum Ziel führt. Doch wie ist das mit Gott? Eigentlich hätte er ja wissen müssen, dass es auch mit Noah’s Nachkommen nicht wirklich klappen wird. Und was macht Gott? Er hat versprochen, keine Wasserflut mehr zu schicken (1 Mos 8, 21f) – kommt diesmal eine Feuerflut? Ja! Was, fragen sich jetzt jene, welche mit den biblischen Geschichten vertraut sind. Gott hat doch keine Feuerflut geschickt. Nun, in gewissem Sinne schon. Durch Jesus Christus haben wir den Zugang zu Gott wieder geöffnet bekommen. Jesus hat uns den Heiligen Geist versprochen, der wie Feuerzungen auf die Jünger niederging (Apg 2, 3). Das Feuer in uns soll das Böse dieser Welt verbrennen, läuternde Wirkung haben. Wo ist diese Eigenschaft der Christen nur geblieben? Und so führen auch wir die Welt nicht etwa zur Besserung. Am Schluss steht der Welten definitives Ende. Doch auch dieses Ende bedeutet einen Anfang. Der Anfang der restlosen Trennung zwischen Gut und Böse, der Anfang der Ewigkeit – welche nicht einmal wir kaputt machen können (Off 21).
Portugal
Mit dem bewährten Surprise Car ging die Reise am Donnerstag, den 24.03.05 von Moudon über Yverdon nach Genf durch Frankreich um schliesslich am Freitag Morgen in Barcelona anzukommen. Mehr oder weniger gut ausgeruht genehmigten wir uns dort ein Frühstück unter freiem Himmel um anschliessend die Stadt zu erkunden, erforschen und uns von den vielen Strassenkünstlern bezaubern zu lassen. Da das Schlafen im Car eine Kunst für sich ist, genehmigte sich so mancher ein kleines Nickerchen während des Tages um dann am Abend wieder fit zu sein, für den reich gedeckten Tisch in einem chinesischen Restaurant auch wirklich geniessen zu können. Mit vollen Bäuchen stiegen wir dann wieder in den Car um über die Nacht unser nächstes Ziel ausserhalb von Lissabon in Portugal zu erreichen.
Samstag – Gegen Mittag trafen wir in der Quinta Omega in Mafra ein und wurden mit einem feinen Mittagessen von den Angestellten begrüsst. Am Nachmittag erledigten wir bereits erste Arbeiten rund um die Anlage und genossen den Abend mit einem Sketch der Leiter und Zeit in der Kleingruppe. Doch die Müdigkeit steckte noch oder wieder tief in den Knochen und so machte man sich bald auf, zu Bett zu gehen.
Sonntag – Ob man wohl auch im Ausland Osternester suchen und finden kann – bei uns hat es auf jeden Fall geklappt. Um aber auch den Menschen in Mafra etwas von Ostern weiter zu geben, gingen wir nach dem Frühstück in die Stadt und verteilten Schoggiweggli an die Bevölkerung und wünschten ihnen „Pàscoa Feliz“. Am Nachmittag ging es dann zum westlichsten Punkt des europäischen Festlandes, dem Capo da Rocca wo wir gewaltige Wellen und steile Klippen bewunderten. Natürlich liessen es sich einige nicht nehmen, die Wellen des Atlantiks auf der Haut zu spüren und Gott sei Dank sind wir alle wieder Heil herausgekommen.
Montag – wieder packten wir die Arbeiten ums Haus mit grossem Elan an, auch wenn es zünftig regnete. Am Abend wurde uns dann der Tätigkeitsbereich der Quinta präsentiert und wir konnten auch einige der Patenkinder besuchen gehen.
Dienstag – stand ganz im Zeichen der Reise in den Süden, wo wir den Rest unserer Zeit einsetzten. Und auch dort wurden wir mit einem herrlichem Abendessen begrüsst und sogar die Sonne zeigte sich endlich von ihrer besten Seite. Am Abend nach der Andacht haben sich drei der Teilnehmer für Jesus entschieden. Halleluja!
Mittwoch – ging es dann wieder ans Arbeiten und mit Pinsel, Pickel und viel Handarbeit wurde so manche Ecke der Quinta verschönert.
Donnerstag – Am Vormittag arbeiteten wir und nachmittags ging es dann noch mal ans Meer oder ins nahe gelegene Städtchen zum Shoppen. Es sollte unser letzter Abend in Portugal sein, und so nahmen wir uns ein wenig Zeit, um zurück zu blicken.
Freitag – Eilig wurden noch die letzten Arbeiten zu Ende gebracht um dann am späteren Nachmittag die Quinta Richtung Heimat zu verlassen. Aber nicht ohne noch ein letztes Mal die fantastischen Kochkünste des Quinta Teams zu geniessen. Dass der Car unterwegs den Geist aufgegeben hat, war für die erfahreneren Portugalgänger keine Überraschung mehr – auch wenn es dieses Mal nur ein 1. April Scherz war.
Samstag – Wohl eines der Highlights des Einsatzes war der Aufenthalt im Vergnügungspark in Spanien. Und am Abend ging es mit kräftig durchgeschüttelten Mägen und ziemlich durchnässt von den Wildwasserbahnen und dem Regen weiter heimwärts.
Sonntag – Mit einem herrlichen Frühstück wurden wir in Yverdon begrüsst und ein letztes Mal setzten wir uns gemeinsam an den Tisch und tauschten aus. Rasch ist die Zeit in Portugal vorbei gegangen – doch lange wird sie noch in den Herzen nachklingen.
Das komplette Tagebuch und viele Bilder sind unter www.jg-schaerme.ch zu finden.
Persönlich
Zu Ende geht nicht nur das erste Schärmejahr, sondern auch die ersten beiden Semester Theologiestudium am IGW. Ich durfte viel lernen und bin in einigen Punkten persönlich sehr herausgefordert worden. Ich bin super dankbar, dass ich das Wissen aus dem Studium gleich im Schärme anwenden kann. Zum Beispiel bei den seelsorgerlichen Gesprächen.
Es hat mich immer wieder tief berührt, wenn sich jemand aus der JG entschieden hat, seine Fragen und Probleme nicht länger einfach zu ignorieren, sondern sich konkret mit ihnen auseinander zu setzten. Gott lebt und wirkt noch heute in, an und durch uns – wenn wir es zulassen.
Freuen tue ich mich jetzt auch auf die Sommerpause und einige Tage in den Bergen. Schon bald gehen dann die Vorbereitungen für das nächste Schärmejahr wieder los und ich bin gespannt, was das nächste Stück Schärmegeschichte mit sich bringen wird.
Terminkalender
Das nächste Ehemaligentreffen findet am Sonntag, den 02.10.05 statt. Voraussichtlich wird es die Möglichkeit geben, bereits am Samstag Nachmittag anzureisen und im Massenlager zu übernachten. Detaillierte Infos folgen noch.
Am 12.03.06 findet in Payerne der nächste Stami-Cup statt. Neben spannenden Spielen wird es auch diverse Verpflegungsstände geben und Raum und Zeit angeboten, um sich wieder einmal zu treffen – und natürlich lautstark die JG’s vom Schärme anzufeuern.
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Eine schöne Sommerzeit