Heuchler! Trefflich hat Jesaja über euch [Schriftgelehrte] geweissagt, indem er spricht: „Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir. (Mat 15, 1-8)
Deftige Worte die da über die Lippen Jesus kommen. Ein Jahr lang haben wir im Schärme wieder das Wort Gottes in unterschiedlichster Form weitergegeben und dabei versucht, dies nicht nur mit unseren Lippen zu tun. Aber schauen wir kurz einmal weg vom Schärme, dann geht es in diesem Vers nicht nur um Schriftgelehrte und geistliche Lehrer im allgemeinen, sondern Jesaja richtete diese Worte an ein ganzes Volk, darum wohl auch an dich und mich.
Ehre ich Gott bloss mit meinen Lippen und habe in meinem Herzen ganz andere Prioritäten? Denn eigentlich zeugen die Lippen ja davon, was zutiefst in unserem Inneren ist: Denn aus der Fülle des Herzens redet der Mund (Mat 12, 34). Doch uns allen ist klar, dass wir in einem gewissen Grad unsere Rede sehr wohl wählen können. Sind wir nun also Schauspieler für Gott, dienen aber einem ganz anderen Herren oder steht in unserem Herzen wie auch über unsern Lippen einzig Gott an erster Stelle?
Selbst ein Prophet von der Grösse eines Jesaja war sich seiner mangelhaften Reinheit bewusst und so lesen wir, wie ein Engel seine Lippen mit einer glühenden Kohle berührte und er so geheiligt wurde (Jes 6, 6). Wie sehr hätten wohl auch wir eine solche Kohle nötig, die unser Reden nicht heuchlerisch, sondern echt und von einem aufrichtigen Herzen her werden lässt. Es gäbe noch viel zu sagen, aber lasst uns zuerst auf den Ausruf Jesus hören und uns selber prüfen.
Aus dem Tagebuch
Kurz nach dem letzten Rundbrief schlugen wir als Piraten tapfer unsere Schlachten gegen dreizehn andere Mannschaften am Stamicup. Allerdings reichte es uns nach einigen Startschwierigkeiten nur auf Rang 5, aber ein nächstes Jahr einmal nicht den Cup organisieren zu müssen, wiegt die Enttäuschung etwas auf ;-).
Ein weiteres Highlight lies mit Portugal nicht lange auf sich warten. Ein ausführliches Tagebuch findet sich auf unserer Internetseite mit vielen Fotos. Trotzdem möchten wir euch hier etwas an unserem Einsatz teilhaben lassen.
Die Reise unterschied sich nicht wirklich von den letzten Jahren. Einzig in Barcelona haben wir eine Art Postenlauf durch die ganze Stadt organisiert und die gestellten Aufgaben forderten die Gruppen ziemlich heraus. Aber mit dem schönen Wetter und der guten Stimmung erlebten wir einen spannenden Tag.
In der Quinta arbeiteten wir dann wieder wie gewohnt an der Umgebung. Leider spielte das Wetter nicht ganz mit und so konnten wir kaum etwas malen, welches eigentlich der Hauptteil der Arbeit gewesen wäre. So kam es manchmal zu Leerläufen, welche aber mit intensiven Gesprächen gefüllt wurde. Ich war erstaunt, mit welchen Fragen die Jugendlichen uns Leiter löcherten und wie intensiv sie sich mit den Botschaften – wir nahmen uns jeden Tag ein Teil des Vater Unsers vor – auseinander setzten. Schlussendlich durften wir trotzdem wieder viel an der Umgebung arbeiten und auch die Resultate des letzten Arbeitseinsatzes sehen. Die Freizeit wurde mit Spielen, Ausflügen und Singen gefüllt und einige Geburtstage gefeiert. Viel zu schnell ging der Einsatz wieder vorbei und in Port Aventura wurden die letzten Adrenalinreserven aufgebraucht. Wie gesagt finden sich Tagebuch und Fotos online.
Auch während den verschiedenen Abenden, haben wir viel zusammen erlebt. Die verschiedenen Themen haben zu interessanten Diskussionen geführt und so mancher hatte ein Aha-Erlebnis. Schön war auch, dass die Teilnehmer sehr treu den Schärme besuchten und es nicht jedes Mal zu einer neu zusammengestellten Truppe kam.
Die Mittwochabende verbrachten wir im kleineren Kreis der „the-core“ Kleingruppe, welche bald von allen „hardcore“ genannt wurde. Hier nahmen wir uns die Zeit für ein gemeinsames Abendessen und ein anschliessendes Bibelstudium des Johannesbriefes oder Lobpreisabends. In der Kleingruppe bestand der Kern aus fünf Leuten und jedes Mal versuchten wir jemanden aus der JG dafür einzuladen. Wenn irgendwie möglich möchten wir diese Kleingruppenabende auch im nächsten Schärmejahr weiter führen.
Schönstes Erlebnis für uns Leiter war natürlich, dass sich auch dieses Jahr wieder einige für ein neues Leben entschieden haben. Es ist gerade in unserer Arbeit in riesiges Vorrecht, bei dem entscheidenden Schritt dabei sein zu dürfen. Denn normalerweise sind wir für die Aussaat und nicht die Ernte eingesetzt. Aber Gott in seiner Gnade weiss wie motivierend es für uns Leiter und natürlich auch die übrigen Schärmeleute ist, immer einmal wieder eine Bekehrung bezeugen zu dürfen.
Schärme: für mich die Vierte
Wie im letzten Brief erwähnt, werde ich ein weiteres Jahr im Schärme bleiben und auch die Wohnung an der Rue Roger de Guimps 13 ist weiterhin mein zuhause. Allerdings zieht David Rüetschi aus und so ist ab Mitte August ein Zimmer frei. Wer Interesse hat oder jemanden kennt, lasse es mich doch bitte wissen.
Der Schärme tritt das nächste Kapitel seiner Geschichte am 27. August an. Bis dahin werden wir mit vielen Telefonen, Besuchen und Vorbereitungen für die verschiedenen Lager und Abende beschäftigt sein. Erklärtes Ziel dieses Jahres war, möglichst viele neue Adressen von Patrons zu akquirieren, weil unsere Datenbank langsam aber sicher an Umfang abnahm. Mit vereinten Kräften haben wir dies zusammen mit den Jungen auch geschafft und so sind wir enorm gespannt, wie die neuen Patrons auf unser Angebot reagieren. Um uns ihnen etwas vorstellen zu können, sind wir momentan noch damit beschäftigt eine DVD zusammenzustellen, welche die Arbeit in groben Zügen umreisst. Mal sehen, wie sich diese Idee bewähren wird.
Im Team gibt es eine kleine Änderung. Cynthia Wegmann studiert seit einigen Monaten in Fribourg an der Uni und wird bald auch dort eine WG beziehen. Deshalb wird sie nicht mehr regelmässig an den Abenden dabei sein können. Auch Désirée Ritschard ist am umziehen und bezieht bald einmal Quartier in Yverdon, auch sie zieht in eine WG.
Nun bleibt mir nur noch, euch einen schönen Sommer zu wünschen und mich bei euch herzlich für alle Gebete, alles Nachfragen, alles Mithelfen und alle Gaben bedanken. Vergesst nicht, dass ihr Teil dieser Arbeit seit und eure Gebeten nicht ungehört bleiben. Und natürlich freuen wir uns auch immer wieder, etwas von euch zu hören. Ä schöne Summer!
Terminkalender
01. Juli Aarefahrt, Treffpunkt bei gutem Wetter für alle Interessierten (per SMS anmelden) 10h00, Bahnhof Thun
08. Juli Abschlusstag in Yverdon les Bains/Estavayer le Lac
28. August Erster JG Abend in Yverdon
Ehemaligentreff in Yverdon, Treffpunkt 10h00, Kirche Yverdon les Bains
03. November Marktverkauf