Bereits hat das 19te Schärmejahr angefangen und immer wieder erstaunt es mich, das Menschen sich für ein solches Abenteuer entscheiden. Oder wann war das letzte Mal, dass Sie ihre Koffer gepackt haben um für ein Jahr in einer fremden Umgebung, mit fremden Leuten und einer fremden Sprache zu ziehen? Viele von uns haben diesen Schritt mindestens einmal getan als wir hier in die Region Yverdon zogen, sei es aus der Deutschschweiz, Deutschland oder anderen Gebieten. Wie haben wir uns damals gefühlt?
Ich kann nur für mich selbst reden. Es viel mir nicht leicht. Und nun sind schon drei Jahre vergangen und ich durfte Region, Mensch und sogar die Sprache lieb gewinnen. Für mich war es eine grosse Hilfe, dass ich damals von der Gemeinde so herzlich empfangen und willkommen geheissen wurde. Das ist keine Selbstverständlichkeit! Darum Euch allen an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön. Ich freue mich auf ein nächstes Jahr mit Euch.
Aber die Zeiten haben sich geändert seit Sie hier in der Westschweiz gesiedelt haben. Heute ist es mit dem öffentlichen Transport, Internet, Natel und OGO kein Problem mehr, mit den Freunden aus der Heimat in Kontakt zu bleiben oder öfters einmal nach Hause zu gehen. Doch die Belastung für die Jugendlichen hat dadurch nicht wirklich abgenommen. Vielleicht ist sie sogar grösser geworden. Denn jeden Sonntag Abend heisst es nun Abschied nehmen, auch wenn nur für ein bis zwei Wochen. Immer wieder muss man sich am neuen Ort einfinden und manche leben so nur noch von Wochenende zu Wochenende ohne den Werktagen auch nur eine Chance zu geben.
Darum ist es wichtig, dass wir vom Schärme versuchen, den Jugendlichen zumindest einmal unter der Woche einen Ort zu bieten, wo sie sich wirklich wohlfühlen können und welchen sie als zu Hause empfinden. Meistens sind sie zwar schüchterner wie in ihrem gewohnten Umfeld, dafür aber umso mehr bereit, neues kennen zu lernen. Wollen wir ihnen also auch dieses Jahr mit offenen Armen entgegentreten und ihnen zur Seite stehen.
Im Moment sind wir noch am herausfinden, wie wir die zweite Gruppe am Mittwoch organisieren sollen. Lohnt es sich wieder eine Gruppe in Vallorbe anzubieten oder bieten wir wie letztes Jahr noch einen Bibelkreis an? Das hängt in erster Linie davon ab, ob es viele Jugendliche westlich von Yverdon geben wird. Wir haben einige neue Patrons gefunden, doch sind wir weiterhin auf Eure Hilfe angewiesen, um möglichst alle Arbeitgeber erfassen zu können. Sollten Sie von jemandem wissen, der deutschsprechende Jugendliche beschäftigt, melden Sie sich doch im Schärmebüro.
Persönlich
Nun steht es also vor der Tür, mein wahrscheinlich letztes Jahr im Schärme. Wieder heisst es Jugendliche einladen und neue Geschichten kennen lernen. Erneut ein Jahr mit Menschen teilen, sie lieb gewinnen und schlussendlich wieder ziehen lassen. Ich freue mich darauf, bin aber auch froh, wenn dieser Zyklus für mich zu Ende ist. Denn es braucht mehr Energie, als dass es auf den ersten Blick zu erkennen ist. Ich möchte den Jugendlichen ein Vorbild sein, auch wenn ich nicht besser bin als sie. Doch die Gnade unseres Herrn ist es, welche alle Dinge möglich macht.
Darauf zähle ich auch für mein Studium. Ich konnte am IGW den geforderten Durchschnitt für einen Übertritt ins Masterstudium erreichen und sollte alles Rund laufen darf ich im Herbst 2009 meinen Schulabschluss haben.
Danke für all Eure Gebete für den Schärme, die Jugendlichen und uns Leitern. Gott weiss wir haben sie nötig.