Prioritäten

Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. (Matthäus 6, 33)
Eine ziemlich gewagte Aussage, die wir da im ersten Buch des Neuen Testamentes lesen. Vielleicht kurz zum Wort ‚Trachten’. Was ist damit gemeint? Laut Lexikon will es soviel ausdrücken wie etwas versuchen oder streben etwas zu tun. Es kann aber auch heissen, dass man etwas wirklich will, es begehrt. Also ein ziemlich starker Ausdruck.
Unser Leben wird gesteuert von Prioritäten oder auch Vorsätzen. Letztere sind gerade zur Jahreswende wieder aktuell, nur halten sie selten länger als ein paar Wochen. Prioritäten hingegen sind Richtlinien, die sich aus unserem Leben heraus kristallisieren. Sie wachsen mit uns und dienen uns zur Orientierung. Doch auch Prioritäten lassen sich verschieben und neu setzen. Und nun werden wir aufgefordert, genau das zu tun! Egal was du persönlich für wichtig erachtest, setzte vor alles andere das Verlangen nach Gott und seiner Gerechtigkeit!
Leider sind wir Menschen generell etwas träge wenn es darum geht, uns zu verändern und alte Gewohnheiten hinter uns zu lassen. Und auch mit dem erwähnten Prioritätenwechsel werden sich die Meisten eher schwer tun, wenn sie es ernst meinen. Was uns häufig hilft einen solchen Schritt überhaupt erst zu wagen, sind daraus resultierende Profite. Ja, so ist er, der Mensch, macht kaum etwas umsonst. Und weil Gott das weiss, hat er uns auch gleich gesagt, was die effektive Konsequenz einer solchen Prägung ist. Es heisst, dass und das alles zufallen wird. Um nun zu wissen, was mit ‚das’ alles gemeint ist, müsst ihr schon eure Bibel hervor suchen. Kleiner Tipp, es steht zusammengefasst in Matthäus 6, 31. Es lohnt sich!

Mein kleines Schärmetagebuch
Angefangen hat dieses Schärmejahr für mich ja etwas holprig. Denn nach der ersten Woche musste ich schon wieder weg, um meinen Militärdienst zu leisten. So verpasste ich die Zeit wo man sich kennen lernte und zu einer Gruppe zusammen wuchs. Aber alles hat bekanntlich auch seine gute Seite und so konnten Désirée und Cynthia, meine neuen Mitleiterinnen, sich austoben. Um die beiden bin ich sowieso sehr froh. Vielleicht kriege ich sie noch dazu, sich in einem der nächsten Freundesbriefe vorzustellen. Viele kennen sie ja, sind sie doch schon seit einigen Jahren als Teilnehmer bei den Gruppen mit von der Partie gewesen. Super ist natürlich auch, dass beide wohl diesen Frühling ihre Autoprüfung ablegen werden und somit das ganze Abholen auch wieder etwas vereinfacht werden kann.
Aber zurück zum Schärme. Einer der ersten Abende wo ich wieder dabei war hatten wir eine Pizzaparty. Lecker war’s und es kamen super viele Leute. Die Grössen der Gruppen sind ähnlich wie im letzten Jahr. Die Identitäten jedoch ganz andere. Das hat mich zu Beginn recht viel Zeit gebraucht um wirklich neu anzufangen. Mittlerweilen haben wir es aber wirklich gut zusammen und die ersten persönlicheren Gespräche gingen bereits über die Bühne.
Auf der Bühne standen wir auch sonst recht viel. Zum einen nahmen wir im Herbst wieder einmal am Marktverkauf der Kirchgemeinde teil. Neben einigen gebastelten Sachen hatten wir feine Pralinen und eine Mohrenkopfschleuder mit am Start. Diese erwies sich als recht heimtückisch und so kriegten einige der Ballwerfer den Mohrenkopf eben an den Kopf.
Weiter ging unsere Bühnenaktivität mit einer Tanzaufführung am Familienabend der Kirchgemeinde. Einige Wochen zuvor kam uns jemand eine Choreographie beibringen und einige der Jugendlichen erklärten sich spontan bereit, diese eben den Leuten vorzutanzen. Es war ein lustiges aus dem Takt fallen und sich wieder in der Choreo finden. Leider versagte die Videokamera, so dass ich euch leider nichts davon zeigen kann – vielleicht ja auch besser so J.
Doch mit alledem war es noch nicht genug. Für die Weihnachtsfeiern der Gemeinde studierten wir ein kleines Theater ein und führten es an drei verschiedenen Orten auf. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit dem verständlichen Sprechen steigerten wir uns bei jeder Aufführung und durften so den Gottesdienstbesuchern eine Freude bereiten. Davon gibt es ein Video, aber das muss wohl bis zum nächsten Nachtreff warten.
Da könnte man ja meinen, der Schärme gehe nur noch auf die Bühne. Dem ist natürlich nicht so und wir hatten viele lustige, informative und spannende Abende. Einige Highlights waren sicher der Besuch eines australischen Missionars, der Filmabend mit dem Film ‚The Climb’ und schon erwähnte Pizzaparty und Tanzabend. Mitte Oktober gingen wir auch noch in ein Wochenendlager nach St. Cergue oberhalb Nyon und hatten eine super Zeit mit einer Hochseilbrücke und einem Nachtspiel nachdem wir noch nur mit Kompass und Azimut ausgestattet nach Hause finden mussten – kamen da eigentlich alle an?
Persönlich Freude bereitet hat mir natürlich auch das Ehemaligentreff. Es war schön, dieses Mal auch wirklich einige der Menschen zu kennen und nicht nur auf Fotos gesehen zu haben. So freue ich mich schon auf das nächste Mal und hoffe, dann noch mehr zu kennen.

Aussicht
Im 2006 erwarten uns aber auch einige Zückerchen. So geht es gleich los mit den beiden Skiweekends in Gstaad Mitte Januar und Rougemont Mitte Februar. Diesen folgt der Stamicup am 12. März 2006 in Payerne wo ihr alle herzlich zu eingeladen seit. Es gibt günstige Verpflegungsmöglichkeiten und das Team aus Vallorbe-Payerne braucht alle Unterstützung um den Cup wieder zu holen. Oder kriegt ihn dieses Jahr Yverdon wieder?
Nach dem Stamicup laufen dann die letzten Vorbereitungen für unseren Arbeitseinsatz an. Die letzten Jahre ging es ja nach Portugal und dieses Jahr werden wir die Segel nun definitiv Richtung Rumänien setzten. Wenn es noch Plätze frei hat, dürfen auch ehemalige Schärmegänger und Zugewandte mit von der Partie sein. Wir reisen am 6. April ab und sind am 16. zurück. Nehmt doch bitte mit mir Kontakt auf, falls ihr euch auf die Warteliste eintragen wollt.

Flüssige Mittel
Wieder einmal ein volles Programm für den Schärme was neben viel Zeit zur Vorbereitung auch einiges an Finanzen benötigt. Um diese zu sichern standen wir in Abklärung um ein eventuelles Sponsoring durch das Bundesamt für Kultur. Dort erfüllen wir leider eines der benötigten Kriterien nicht (Arbeit in mehreren Kantonen) und so sind wir nach wie vor auf eure Spenden angewiesen. Beiliegend findet ihr einen Einzahlungsschein um den Schärme neben Gedanken und Gebeten auch mit Taten zu unterstützen. Schon im Voraus ein herzliches Dankeschön im Namen der diesjährigen Gruppe an alle, die etwas geben können und wollen.

Schlusspunkt
Angefangen hat dieser Freundesbrief mit der Aufforderung, seine Prioritäten neu auszurichten. Dieser Herausforderung sehe ich mich auch immer wieder neu im Schärme und auch in der Schule gestellt. Überall wird von einem gefordert und es ist ein leichtes, die Perspektive auf Gottes Reich und seine Gerechtigkeit zu verlieren. Ich muss mir immer wieder neu vergegenwärtigen, dass ich einzig und alleine Gott zu gefallen habe. Das scheint etwas komplex zu sein. Doch wenn ich es mir so überlege, dann ist es doch eine gute Sache dem zu vertrauen, der für mich gestorben ist. Er war bereit, meine Strafe zu tragen – und er ist auch bereit, sie für dich zu tragen. Nach ihm soll ich mich sehnen, mich nach ihm ausstrecken. Dann wird mir zufallen, was ich wirklich brauche. Wir müssen nicht in eine Überaktivität verfallen – weder geistig, noch wirtschaftlich. Wir können mit unseren Taten nie erreichen, was Jesus uns geben will – seine Gnade gibt es nur umsonst.
Strecke ich mich also aus nach diesem Reich? Ja, denn wenn immer ich es aus ganzem Herzen tue sehe ich, was ich anpacken soll und was nicht. Seinen Fokus völlig auf Jesus zu richten bringt mit sich, dass auf einmal klar wird, was wir mit unserer beschränkten und darum so kostbaren Zeit tun sollen.
Gottes Segen euch allen! Matthias

Terminkalender
Stamicup 2006    12.03.2006 Payerne
Rumäniennachtreff 2006:    07.05.2006 Moudon (provisorisch)
Ehemaligentreff 2006:    01.10.2006 Yverdon (provisorisch)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.