Jeder kennt sie, die in regelmässigen Abständen wiederkehrenden Inspektionen und Prüfungen. Und da ich seit kurzem auch Besitzer eines mobilen Untersatzes bin, hiess es auch für mich zur Fahrzeuginspektion zu gehen. Zugegeben, etwas mulmig war mir schon, denn wenn der Inspektor da technische Fragen auf französisch auf mich abfeuert, fehlt mir doch der entsprechende Wortschatz. Doch die Angst war unbegründet und mein Motorrad ging anstandslos durch die Prüfung. So hat man es doch gerne.
Mit dem Schärmebüssli letztes Jahr war das ja nicht unbedingt der Fall. Wir wussten, das einiges zu tun war, um den Kriterien der Strassenverkehrsordnung zu entsprechen, also gingen wir vor der Prüfung in die Garage. Unsere Annahmen erwiesen sich als korrekt und die Instandstellung wurde ziemlich teuer. Doch nach dieser intensiven Kur wo geschweisst, geschraubt und geflickt wurde, erfüllte unser Bus die Anforderungen und wurde wieder auf die Strassen gelassen.
Ja und manchmal ist mit der Fahrzeuginspektion dann auch Schluss mit herumfahren. Der Aufwand zur Instandsetzung würde sich nicht mehr lohnen, das Fahrzeug hat seinen Dienst geleistet und wird nun entweder ins Ausland verkauft, verschrottet oder gegen ein neues Fahrzeug in Anzahlung gegeben.
Doch nicht nur mit Fahrzeugen veranstalten wir solche Inspektionsrituale. Im Militär zum Beispiel gab es immer wieder sogenannte Fit-Checks. Da mussten wir beweisen, ob wir nun körperlich leistungsfähig waren. Oder auch die kürzlich eingeführten Fahrprüfungen für Autofahrer ab 70. Überall müssen wir unsere Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. Es genügt heute nicht mehr einfach zu sein, heute muss man leisten können.
Vielleicht wirkt dieser Vergleich etwas holperig. Aber würden wir bei einer Glaubensinspektion bestehen oder durchfallen? Müssten wir gross investieren, um den Anforderungen zu entsprechen? Und welche Anforderung gibt es überhaupt? Müssen wir auch im Glauben etwas leisten können, um zu bestehen? Solche und ähnliche Fragen werden auch durch die Berufswelt gefördert. Immer mehr muss man für eine neue Stelle harte Auswahlkriterien erfüllen oder gar mehrere Prüfungen bestehen. Ob wohl Gott seine Kriterien auch immer nach oben hin korrigiert?
Gott sei Dank wissen wir, dass er immer der Selbe ist – gestern, heute und in alle Ewigkeit. Er ist konstant und so kennen wir auch das Kriterium: „Keiner kommt zum Vater denn durch mich!“ sagt Jesus in Johannes 14, 6. Doch möchte ich nicht sagen, dass wir ohne Inspektionen auskommen. Es ist etwas reinigendes daran, wenn man jemand anderes in sein Glaubensleben blicken lässt und nichts versteckt. Nehmen wir doch den Jahreswechsel als eine solche Gelegenheit wahr und prüfen wir uns gegenseitig.
Die Schärme-Prüfung
Der Jahreswechsel bringt im Schärme einiges Neues und viel Spannendes mit sich. So werden wir Mitte Januar gemeinsam ein Wochenende in den Bergen verbringen. Mit der Jungschar aus Payerne werden wir Ende Januar ebenfalls in die Berge gehen und gemeinsam mit zwei anderen Jungscharen aus dem Baselbiet mit den Schlitten die Kandersteger Abfahrten unter die Kufen nehmen.
Aber auch während den regulären JG-Abenden haben wir ein buntes Programm für die Jungen parat. Was das Jahr 2006 mit sich bringen wird, dass werden wir alle gemeinsam entdecken. Und bestimmt treffen wir dabei auch auf die einte oder andere Inspektion. Na dann, viel Spass!