Na was soll denn das nun wieder heissen? Erfahren wir etwa Offenbarung in den Jugendgruppen? Oh ja, das tun wir. Aber vielleicht nicht so, wie man sich Offenbarung klassisch vorstellt. Vielmehr offenbaren sich da menschliche Schicksale welche in Wunden, Narben oder aber auch tiefer Freude und Gewissheit resultieren.
Das Schärmejahr hat wieder begonnen und mit ihm sind neue Gesichter auf die Bühne getreten. Auch heuer werden sich wieder neue Geschichten offenbaren. Doch das ist nicht das eigentliche Ziel in der Jugendarbeit. Arbeitsgemeinschaft für evangelische Jugendarbeit – so heisst es weiter im Vereinsnamen. Gemeinsam wollen wir arbeiten. Gemeinsam, dass ist auch in diesem Jahr wieder Désirée Ritschard und Cynthia Wegmann, welche mir schon in den Vorbereitungen wieder zur Hand gingen. Doch gemeinsam bedeutet auch die Gebetsdeckung von euch allen. Christen sollen keine Einzelkämpfer sein – obwohl wir alle individuell herausgefordert werden. Auch dieses Jahr werden wir auf der Schärmeseite immer den Dank- und Bittkasten haben. Es sind uns wichtige Anliegen, tretet mit uns in die Lücke (Hes 22, 30).
Doch das wirkliche Zentrum unserer Arbeit ist das Evangelium. Es soll uns nicht primär um eine gute Ethik oder anständige Lebensweise gehen. Nein, unser Fokus soll darauf liegen, Jesus und sein Werk für uns bekannt zu machen. Falsche Vorstellungen abzubrechen und die Wahrheit zu lieben. Denn jede gute Moral, jedes lobenswerte Werk ist tot, wenn es nicht dem Glauben folgt.
So gesehen haben wir wieder Offenbarung nötig. Nur durch das Wirken des Heiligen Geistes in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft können wir erkennen, was das Evangelium ist. Es sei den Weisen eine Torheit (1Kor 1, 18) darum muss die gute Botschaft primär nicht über den Intellekt, sondern das Herz vermittelt werden. Das Herz aber kann nur durch den Herrn erweicht werden, er muss sich offenbaren, sonst gibt es keine Veränderung, die den Prüfungen des Lebens stand hält.
So stehen wir also wieder an der Schwelle zu etwas ganz Neuem im Schärme. Eine neue Gruppe, neue Geschichten, neue Wege. Aber auch wenn Neues ist, bleibt der Herr der selbe. Und so können wir auf ihn zählen, dass er sich persönlich offenbart, dass er zur Busse führt und Menschen überführt, was wir nie bewirken können.
Trotzdem wollen wir Werkzeuge sein in seiner Hand. Werkzeuge, die er gebrauchen kann und die sich ständig selber auch erneuern lassen. Denn wie können wir etwas verändern, wenn unsere Worte wohl lebendig sind, aber unsere Leiber tot? Nicht, dass Gott durch uns eingeschränkt wäre, aber er will durch uns wirken – unsere Entscheidung, ob er das kann, oder ob wir nur im Wege stehen.
So wollen wir in unserer Liebe zueinander Vorbild sein, wollen die Früchte des Geistes tragen und Licht und Salz sein. Wir wollen nach seiner Offenbarung streben um zu wissen, was unsere Aufgabe ist – für jedes der Jugendlichen, dass die Jugendgruppe besucht. Wollen für sie in den Riss stehen und ihnen das Wasser des Lebens reichen. Wir sind Leiter, und darum Diener. Wir sind Krieger, und darum Soldaten. Immer wollen wir uns diesem Status gewahr werden, so dass die grosse Sünde der Menschheit, der Stolz, an uns abprallt, gewehrt durch den Gürtel der Wahrheit, dem Panzer der Gerechtigkeit, den Stiefeln des Evangeliums, dem Schild des Glaubens, dem Helm des Heils und dem Schwert des Geistes.
Danke, dürfen wir in euch Geschwister haben, die sich für einen Kampf nicht zu schade sind und gemeinsam mit uns ringen. Wie ihr uns segnet, segnen wir euch. Shalom.