Wir alle kennen wohl die Stelle im Matthäusevangelium 5, 13: Ihr seid das Salz der Erde. Wenn aber das Salz kraftlos geworden ist, womit soll es gesalzen werden? Es taugt zu nichts mehr, als hinausgeworfen und von den Menschen zertreten zu werden.
Haben sie schon einmal überlegt, warum man in den meisten Koch- und Backrezepten Salz in Prisen misst? Nun, spätestens wenn einem einmal der Salzstreuer ausrutschte und das köstliche Essen ruinierte wird man merken, dass Salz wohl dosiert sein will. Ist zuwenig drin, wirkt alles fad und öd. Ist zuviel drin, sehnt man sich nach einem Wasserhahn.
In der letzten Zeit beschäftigt mich diese Dosierung sehr. Wie viel Salz brauchen die Jungen? Wie viel Salz, damit ihr Leben genussvoll wird? Wie viel Salz, damit ihre Wunden desinfiziert werden? Wie viel Salz, damit sie nicht vergrault werden?
Denn die Sache mit dem Salz ist noch so eigen. Gewöhnt man sich mit der Zeit daran, möchte man mehr und mehr. Meine Schwester zum Beispiel genoss es als Kind, immer wieder mal den Finger ins Salzglas zu stecken. Hätte ich die Menge Salz konsumiert, die sie genoss, wäre ich wohl krank geworden.
Salz ist bekanntlich auch aggressiv. Spätestens wenn man sich den Bus des Schärme etwas genauer betrachtet kann man sehen, wie die vielen Winter mit ihrem Streusalz sich am Blech austobten. Rost macht sich breit und so steht uns wohl spätestens im Sommer die Anschaffung eines Ersatzbusses vor der Tür. Sollten Sie irgendwo von einem Bus wissen, der für uns Frage kommen könnte, melden Sie es doch bitte Matthias Liechti oder auch Christian Brand. Herzlichen Dank.
Aber zurück zu uns. Ich habe mich einmal gefragt, wie denn Salz seine Salzigkeit verlieren kann. Wissenschaftlich Begründen kann ich meine Überlegungen nicht. Doch scheint es mir am Wahrscheinlichsten, dass Verschmutzung das Salz fade werden lässt. Spinnt man diesen Gedanken weiter, dann sind es für uns Christen die Sünden, die uns für unsere Mitmenschen, für unsere Welt, fade machen. Das fade Salz wird weggeworfen. Gott sei Dank, dass mit uns nicht gleich verfahren wird. Jesus Christus hat die Aufgabe auf sich genommen, das Salz wieder geschmacksvoll zu machen. Er sucht die Verunreinigungen im Salz heraus und wirft sie weg. So kann das Salz doch wieder gebraucht werden.
Immer wieder dürfen wir den Salzstreuer unseres Lebens zu Jesus bringen, dass er ihn von Neuem reinigt. Es braucht Demut, zu ihm zu kommen und doch, erst als feines Salz kann Jesus durch uns in dieser Welt etwas bewirken. Wir sind also der Salzstreuer in der Hand unseres Herrn. Doch geht unser Auftrag weiter. Wir werden nicht benutzt. Wir werden eingesetzt, es wird uns Verantwortung übertragen. Wie viel Salz unsere Umwelt von uns kriegt, und was für eine Qualität dieses Salz hat, liegt in unserer Hand.
Wir haben am Anfang gesehen, dass nicht überall gleich viel Salz nötig ist. So gilt es auch als Christ immer wieder abzuwägen, wie viel Salz unsere Mitmenschen vertragen. Nun aber vor einer Übersalzung zu warnen, würde offene Türen einrennen. Schauen sie nur einmal in die Medien. Es herrscht eine regelrechte Sehnsucht nach Geschmack in unserer Welt. Obwohl so vielfältig wie noch nie ist das Leben des Einzelnen häufig am veröden. So möchte ich uns auffordern, ein etwas mutigeren Salzstreuer in dieser Welt zu werden. Schlussendlich dürfen wir nicht vergessen, dass Jesus die Quelle des Lebenswasser ist, und so jeden Durst löschen kann.