Willkommen Red Susi II

Da habe ich letzthin in mein Tagebuch einen Eintrag über die Geduldslektion geschrieben, in welche Gott mich immer und immer wieder führt und dann passiert so etwas. Sicher haben sie es schon gehört, wir haben einen neuen Bus für den Schärme. Er ist wie sein Vorgänger rot und so hielten wir es auch mit dem Namen gleich – Red Susi II, Rote Susi die Zweite.
Nun aber die Geschichte von Anfang an. Mit einem Blick auf die Fahrzeugpapiere kam alles ins Rollen. Im 2007 sollte der alte Schärmebus wieder geprüft werden. Und weil uns bereits die letzte Inspektion sehr viel gekostet hatte, entschlossen wir uns für einen Ersatz Ausschau zu halten. Wir gaben uns bis in den Sommer hinein Zeit, um auch wirklich alle Möglichkeiten zu prüfen.

Doch es sollte anders kommen. Kurz nachdem im Vorstand über den Ersatz entschieden wurde, fragte mich Pfarrer Brand ob ich kurz Zeit hätte einen Bus mit ihm in Augenschein zu nehmen. Gesagt getan und übereinstimmend unterbreiteten wir dem Vorstand den Antrag, diesen Bus zu kaufen. Doch womit?

Also wurde im Freundesbrief an alle Ehemalige des Schärme und hier im Gemeindeblatt sowie in den Gottesdiensten und Jugendgruppen auf die Anschaffung hingewiesen. Nach den Ferien über Silvester staunte ich dann nicht schlecht, als mich Pfarrer Brand informierte, es sei bereits alles Geld zusammengekommen um den Bus zu kaufen, ja sogar noch darüber hinaus. Und kurz nach dem Skiweekend im Januar konnten wir dann die alte gegen die neue Red Susi eintauschen und sind nun in einem gut beheizbaren und bequemen Peugeot Boxer unterwegs.

Was hat aber das nun mit meinem Tagebucheintrag über die Geduld zu tun? Nun, eigentlich nichts direktes. Doch ist das Warten auf Gottes Leiten nicht gerade meine Vorzeigestärke. Ich packe Dinge gerne an und vergesse dabei leider manchmal, dass ein Krieger auf die Instruktion seines Feldherren warten sollte. So hat mich der Herr in den letzten Monaten häufig mit Entscheidungen konfrontiert, in denen er sich sehr zurück gehalten hatte, mir zu zeigen, wie es weiter gehen sollte. Darum habe ich damals in mein Tagebuch geschrieben: „Herr, bitte gib mir Geduld – aber bitte gleich jetzt. Ziemlich kläglich, doch ich hab die Hoffnung noch nicht aufgegeben, auch für mich die Geduld zu entdecken.

Und so ist es für mich überraschend, dass wir so rasch ein Bus gefunden haben und beinahe noch schneller die nötigen Mittel zusammen gekommen sind. Gottes Wirken so konkret und nutzbar vor meinen Augen zu sehen, lässt mich mit meinem eigenen Tun zurückhalten und auf sein Kommando warten. Ich weiss, er wird das Richtige zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort auch tun. Doch noch dankbarer als für die eigene Lektion bin ich, dieses Wirken Gottes auch den Jungen in der Jugendgruppe zeigen zu können. Es spricht lauter und klarer als noch so manche Botschaft von mir und zeugt von diesem wunderbaren Gott. Wir Schweizer haben es auf dem Fünfliber stehen: Dominus providebit – Gott wird vorsorgen. Und doch tun wir uns so schwer damit, dieses Vorsorgen auch für unser Leben tagtäglich wahrzunehmen und es dankbar zu empfangen.

Euch allen also ein riesiges Dankeschön für eure Gebete und eure Gaben im Bezug auf Red Susi aber auch die ganze Jugendarbeit. Ich will mit euch gemeinsam darauf vertrauen und hoffen, dass Gott die Herzen der Jugendlichen anrührt und will mich in Geduld üben, dass Gott den Samen der Guten Nachricht in ihnen aufgehen und wachsen lässt. Geben wir Gott immer wieder neu den Raum, in, für und durch uns zu wirken. Denn er ist ein lebendiger Gott. Amen.

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