Gerne schaue ich auf die unvergessliche Zeit in Ungarn zurück. Wir waren dieses Jahr eine grosse Gruppe von insgesamt 46 Leuten, darunter auch einige Ehemalige, welche schon mehrmals mitkamen. Unser Bus kam uns am Gründonnerstagabend pünktlich in Yverdon abholen. Als wir dann alles Gepäck eingepackt hatten und die Leute zählten, fuhren wir weiter in Richtung Moudon. Dort stellten wir plötzlich fest, dass jemand, der in Yverdon hätte einsteigen sollen, nicht da war. So versuchten wir die junge Frau zu erreichen. Wir fanden heraus, dass sie sich wohl mit der Zeit getäuscht hatte, denn sie dachte, es wäre um 20.45h Treffpunkt, anstelle von 19.45h. Doch wir fanden eine Lösung, sie stieg in den nächsten Zug ein und fuhr direkt nach Olten, zum letzten Einstiegsort. Es hatte ihr so gerade noch rechtzeitig dafür gereicht. Wir waren dankbar, dass es trotz diesem Zwischenfall noch gut geklappt hat. Auch dort könnte man sich fragen: „Warum musste so etwas gerade uns passieren?“ Ich denke, dass es nicht unbedingt wichtig ist, alles zu wissen oder auf jede Frage eine Antwort zu haben. Sondern allein das Wissen, dass Gott da ist und alles im Griff hat, sollte eigentlich schon reichen. In Matthäus 28, 20 lesen wir: „Ich bin bei dir alle Tage, bis an der Welt Ende.“ Glauben wir das und vertrauen darauf das es wahr ist? Auch ich habe immer wieder offene Fragen. Doch ich bin überzeugt, dass Gott mich durch diese Art und Weise führen möchte um mein Vertrauen dadurch zu stärken. Als wir dann alle komplett beisammen waren, wurden wir Leiter noch vorgestellt. Danach schauten wir noch einen Film. Die erste Nacht im Car war wohl für die wenigsten erholsam. Den nächsten Tag verbrachten wir in Wien, eine grosse aber auch sehr schöne Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten. Am nächsten Morgen in der Frühe kamen wir bereits in Ungarn an. Am ersten Tag war vor allem ausräumen und einrichten angesagt. Ausserdem besuchten wir ein erstes Mal die Romas (ehemalige ungarische Zigeuner). Am Sonntag feierten wir mit Georg und einigen Leuten aus der Hausgemeinde einen Ostergottesdienst. Am Nachmittag besuchten wir noch ein ungarisches Thermalbad. Montag und Dienstag standen verschiedene Arbeiten wie Zaun streichen, Dach reparieren oder Vorhof betonieren an. Ausserdem fand auch ein Kinderprogramm statt. Auch auf dem Gelände gab es Einiges an Arbeiten zu erledigen. Doch die Teilnehmer waren sehr motiviert und packten tatkräftig mit an. Am nächsten Tag war ein Ausflug in die Hauptstadt Ungarns, nämlich nach Budapest geplant. Mit dem Car hatten wir über 2 Stunden Weg. Auf dem Weg erzählte uns Georg noch einige spannende Geschichten über das Land. Auch nutzten wir die Zeit um mit den Teilnehmern auszutauschen, zu spielen oder Gespräche zu führen. Wir genossen die Zeit und sahen uns einige Sehenswürdigkeiten an. Am Abend als wir müde zurückkamen, wurden wir mit einem aussergewöhnlichen Nachtessen überrascht. Es gab Nudeln mit gemahlenen Nüssen, Mohn und Confiture. Obwohl es mein Kopf nur schwer zugeben würde, aber das Essen war sehr lecker und schmeckte gut. Die nächsten beiden Tage waren nochmals ausgefüllt mit den verschiedenen Arbeiten die noch zu erledigen waren.
Für mich war es eine grosse Freude, einige Kinder, welche ich vor einigen Jahren gesehen hat, wiederzusehen. Sie waren inzwischen gewachsen und hinterliessen einen zufriedenen Eindruck. Ich merkte, wie sie sich immer sehr über unseren Besuch freuten. Obwohl die Eltern ja eigentlich Zeit hätten für die eigenen Kinder, da viele keine feste Arbeit haben, nehmen sie sich selten bis nie Zeit um sich mit ihnen zu beschäftigen. Das hat mich ziemlich nachdenklich und irgendwie auch etwas traurig gemacht. Am Freitagabend fuhren wir dann nach Hause. Wobei wir am Samstag den ganzen Tag noch in Linz verbrachten. Am Sonntagmorgen schlossen wir das Lager offiziell bei einem feinen Frühstück in Yverdon ab. Es war eine schöne aber auch intensive Zeit, wir durften einmal mehr Gottes Grösse, Treue und Güte erfahren.
Nun wünsche ich euch, liebe Leser, einen wunderschönen Sommer. Liebe Grüsse, Andrea


